«Bauenschweiz» heisst jene Organisation, die im Bundeshaus Druck macht, «um gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen fĂŒr die Bauwirtschaft zu erreichen».

In der vergangenen Legislatur, so «Bauenschweiz», habe die Lobby-Gruppe auf die UnterstĂŒtzung einiger Parlamentarier zĂ€hlen dĂŒrfen, die sich wieder zur Wahl stellen: «Wenn Sie im entsprechenden Kanton wĂ€hlen können, empfehlen wir Ihnen, diesen Personen Ihre Stimme zu geben.»

Und wen möchte die Baubranche, als deren PrÀsident der freisinnige Nidwaldner StÀnderat Hans Wicki amtet, als ihre Interessensvertreter nach Bern abordnen?

Zum Beispiel den Thurgauer GrĂŒnen Kurt Egger. Oder die St. Galler GrĂŒne Franziska Ryser. In der letzten Legislatur wollte die grĂŒne Partei laut ihrer Wahlplattform erreichen, «dass das Bauen ausserhalb der Bauzone im zweiten Teil der Revision des Raumplanungsgesetzes eingeschrĂ€nkt wird».

In ihrer Agenda 2023–2027 schreiben die GrĂŒnen: «Bei Neubauten und Umbauten soll durch das Recycling von Baumaterialien und das Bauen mit emissionsarmen Materialien Netto-Null bereits 2030 erreicht werden. Bei Altbauten ist möglichst auf Sanierungen statt Ersatzneubauten zu setzen.»

Und weiter: «Wir stÀrken die Kreislaufwirtschaft beim Bauen (zirkulÀres Bauen), indem wir den GebÀudebestand möglichst erhalten, Bauteile und Baumaterialien wiederverwenden und auf Nutzungsvielfalt von GebÀuden setzen.»

All das ist zweifellos im Interesse der GrĂŒnen. Aber ebenso zweifellos nicht im Interesse der Schweizer Bauwirtschaft. Kurz: Wenn am 22. Oktober noch mehr GrĂŒne und GrĂŒnliberale ins Parlament gewĂ€hlt werden, geht es dem Beton an den Kragen. Und damit auch «Bauenschweiz».

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Lobby-Organisation der Schweizer Bauwirtschaft empfiehlt GrĂŒne fĂŒr den Nationalrat. Dann ist aber Schluss mit Beton"
  • masinger55

    Was fĂŒr Leuchten doch in solchen VerbĂ€nden und Institutionen sitzen!

  • rotach

    Absolut verstĂ€ndlich; mit noch mehr GrĂŒnen im Parlament kommen noch mehr Menschen in die Schweiz, somit wird mehr gebaut und die Infrastruktur wird ausgebaut, MEHR MEHR ist das Zauberwort. Stellt euch vor alle wĂ€ren konservativ eingestellt, da kĂ€men wir ja nirgends hin, der wahre Wirtschaftsmotor kommt von den Gutmenschen, die die ganze Welt bei uns aufnehmen möchten. Von dem her ist die Nachhaltigkeitsinitiative ökologisch, aber wie kann man das den WĂ€hler und den WĂ€hlerinnen beibringen?

  • Frances

    Der gute PrÀsident sollte unbedingt einen Schachkurs absolvieren, damit er lernt, auch den nÀchsten Zug (oder wenn möglich die nÀchsten zwei) des Gegners in sein Handeln einzubeziehen.