Es war kein Stein, der den Medien vom Herzen fiel, sondern ein veritabler Erdrutsch.

In Frankreich droht Le Pen, in Amerika Trump und in Deutschland die AfD. Doch es gibt einen Lichtblick: Grossbritannien.

Kein Rechtsruck auf der Insel, jubelte der Mainstream. Die Guten haben gewonnen: Labour, also Sozialdemokraten. Hip, hip, hurra!

Kann man sich einreden, hilft aber nichts. Denn auch in Britannien gab es einen Rechtsruck – auch wenn man ihn dank des britischen Mehrheitswahlrechts nicht sofort sieht.

Allein die vier Mandate, die Brexit-Mann Nigel Farage mit seiner Reform UK Party aus dem Stand errang, sind mehr als nur ein Achtungserfolg.

Wichtiger ist, dass Reform in mehr als hundert Wahlkreisen auf dem zweiten Platz landete, zum Teil nur äusserst knapp hinter dem Erstplatzierten. Mit so vielen Mandaten könnte sie zweitgrösste Fraktion im Unterhaus sein, wäre sie His Majesty’s Loyal Opposition und damit Regierung im Wartestand.

Ob sich die Medien das eingestehen werden? Eher nicht. Sie halten es weiter mit Pippi Langstrumpf: «Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt.»