Strom und Gas sind in Europa zwischen 69 und 145 Prozent teurer als noch vor zwei Jahren. Der Grund: Seit dem Krieg in der Ukraine fliesst weniger Gas aus Russland.

Diese Entwicklung kostet Menschenleben. Wer aus Spargründen weniger heizt, riskiert mehr Herz- und Atemprobleme. Bereits im November 2022 berechnete die Zeitung The Economist, dass selbst aus dem milden letzten Winter bis zu 138.000 zusätzliche Todesfälle resultieren könnten.

Neue Berechnungen zeigen, dass die Prognose korrekt gewesen sein dürfte. Die Sterblichkeit im Winter 2022/2023 war in ganz Europa höher, als absehbar war. Mit 149.000 Todesfällen über den Erwartungen stieg sie um 7,8 Prozent.

Covid-19 könne dafür nicht allein verantwortlich sein, so die Zeitung. Im letzten Winter sorgten an oder mit Corona Verstorbene nur für 40 Prozent der «überzähligen» Todesfälle. Die Zeitung schlussfolgert: «Teure Energie könnte im letzten Winter mehr Europäer getötet haben als Covid-19».

In den Ländern, in denen die Brennstoffkosten am meisten stiegen, nahm auch die Übersterblichkeit stärker zu. Nach dem statistischen Modell von The Economist wären in Europa 68.000 Todesfälle weniger verzeichnet worden, wenn der Energiepreis auf dem Niveau von 2020 geblieben wäre.

Als «Lebensretter» haben sich demnach staatliche Eingriffe in die Energiemärkte entpuppt. Ohne Preisobergrenzen oder tiefere Verkaufssteuern wäre die Übersterblichkeit um rund 26.000 weitere Personen gestiegen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Economist schreibt: «Teure Energie könnte im letzten Winter mehr Europäer getötet haben als Covid-19»"
  • Edmo

    Die staatlichen Eingriffe in die Energiemärkte haben zwar Menschenleben gerettet, doch zuvor haben staatliche Eingriffe in die Energiemärkte die enorme Verknappung und Verteuerung der Energie erst hervorgebracht. Es ist also völlig verfehlt, die Weisheit der Politiker zu loben und ihnen die 'Rettung' von 26'000 Personen zuzuschreiben. Als erstes muss man ihnen die 68'000 zusätzlich Verstorbenen anlasten. Mit dem Stromfresser-Gesetz bahnt sich hierzulande eine noch viel grössere Katastrophe an.

  • wieland schmied

    Zitat: "Der Grund: Seit dem Krieg in der Ukraine fliesst weniger Gas aus Russland." Werter Herr Autor, Sie wissen genau, weshalb weniger Gas aus Russland in die EU, speziell nach D floss. Nicht weil der Russe nicht liefern wollte, sondern weil die Vasallen der USA in der EU das auf Weisungen aus Washington (und London) so "wollten". Und Auslöser waren real nicht der "Angriffskrieg Russlands, sondern die Machenschaften des sog. Westens seit Minsk. Die Toten "über Normal" sind USA/GB-Verdienst.

  • Alpensturm

    Ich frage mich, ob das auch für die Schweiz gilt, sollte das Klimagesetz angenommen werden. Werden mehr Schweizer im Winter sterben, weil das Klimagesetz den Strom verteuert? Nach der Covid-Zeit mit den mRNA-Giftspritzen und der Entrechtung von Ungehormsamen traue ich den Verantwortlichen in Bern alles zu.