Jonathan Turley, Juraprofessor an der George Washington University, gilt als Kapazität seines Fachs. Immer wieder taucht er auf der Liste der wichtigsten Intellektuellen des Landes auf.
Neuerdings ist Turley aber auch ein potenzieller Sexualstraftäter. Jedenfalls, wenn man Chat GPT glaubt, der Plattform für künstliche Intelligenz im Internet.
Wer sich dort über den Professor informieren wollte, erfuhr, dass Turley während einer Studienfahrt nach Alaska eine Studentin verbal und mit Berührungen belästigt haben soll. Selbst die Washington Post habe im März 2018 darüber berichtet.
Den bewussten Zeitungsartikel gibt es allerdings nicht. Ebenso wenig die Studienfahrt nach Alaska. Und Turley war nie an der Schule tätig, die im Text von Chat GPT genannt wurde.
Der Vorfall ist frei erfunden. Die künstliche Intelligenz scheint irgendwelche Versatzstücke aus dem Web zu einem völlig falschen Vorwurf zusammengesetzt zu haben.
Turleys Name tauchte auf, als jemand nach Professoren fragte, die sexueller Vergehen schuldig seien. Drei der fünf Treffer sind nach ersten Erkenntnissen falsch.
Vielen dürfte es aber gelegen kommen, dass gerade Jonathan Turley auf diese Weise verleumdet wurde. Der Juraprofessor hatte sich einst gegen eine Amtsenthebung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump ausgesprochen. Dafür gebe es keine Grundlage, so sein Fachurteil.
Wer heute bei Chat GPT nach Turley sucht, erhält keine Märchen mehr serviert, sondern nur die knappe Antwort, bei der Anfrage sei «etwas schiefgelaufen».
Ich mache mich jedenfalls bereit, in den Untergrund zu gehen. Und ich hoffe, einen wohlgesinnten Terminator zu finden, der mithilft, die Macht der Maschinen ein für allemal zu zerschlagen.
Täglich kann man den Minsterien für Wahrheit und Liebe bei der Arbeit zuschauen. Vieles was und wie publiziert wird entspricht heute so plus-minus Georg Orwells Dystopie '1984'. Und so wird es zunehmend unmöglich zu sagen, man habe von nichts gewusst. Oder das Gegenteil davon. Brave New World: Willkommen in der offenen Psychiatrie!
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