Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse von Bundesbern, die Verträge zwischen der Eidgenossenschaft und den Herstellern von Impfstoffen gegen das Corona-Virus.

Wann immer Politiker und Journalisten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) Einblick in diese Dokumente verlangten, zückte das Amt einen Rattenschwanz an Erklärungen, wieso das nicht geht.

Zum Beispiel, weil die Verhandlungen mit den Herstellern noch nicht abgeschlossen seien. Würden die Dokumente publiziert, seien daraus bei laufenden und künftigen Transaktionen die Positionen des Bundes ersichtlich. Das schade der Verhandlungsstrategie.

Die Schweiz könne auch wirtschaftspolitisch Schaden nehmen – weil der Bund dann in Verhandlungen mit anderen Impfstoff-Herstellern die gleichen Zusicherungen machen müsse wie gegenüber deren Konkurrenten.

Sogar unsere aussenpolitischen Interessen und Beziehungen sieht das BAG gefährdet, wenn Details aus diesen Abmachungen bekannt würden – weil wir für die Beschaffung der Corona-Seren auch Vereinbarungen mit anderen Staaten getroffen haben.

Natürlich kann man diese Gründe vollauf verstehen.

Die Frage ist jedoch: Wer kontrolliert eigentlich, was da immer noch bestellt und bezahlt wird? Die Realität sieht doch so aus, dass wir Milliarden Franken an Steuergeldern für den Kauf von Impfstoffen ausgeben, deren Schutzwirkung hinterfragt werden muss.

Gut, hat wenigstens der Nationalrat beschlossen, dass der Bund die mit den Impfstoff-Herstellern abgeschlossenen Verträge öffentlich machen muss. Bleibt zu hoffen, dass so wenigstens das Parlament bald einmal in diese Dunkelkammer hineinzünden darf.