Mit Massentests will Peking Omikron die Stirn bieten. Bis zum 9. Mai müssen sich die Hauptstädter in zwei Runden, von denen jede drei Tage dauert, Corona-Tests unterziehen. Dazwischen macht die Kehle einen Tag Pause. Getestet wird in Zehner-Gruppen. Ist einer positiv, werden alle in der Gruppe einzeln untersucht. Es gibt keine Toleranz für Dunkelziffern.

Wird einer infiziert, müssen alle, die im selben Haus leben, in den Wohnungen bleiben. Für Menschen in Häusern derselben Siedlung ist die Bewegungsfreiheit dann auf die Siedlung beschränkt.

Seit dem 1. Mai sind alle Einrichtungen geschlossen. Geöffnet sind lediglich Krankenhäuser und Supermärkte.

Die Zahl der Infizierten steigt langsam, aber stetig und auf tiefem Niveau. Am 7. Mai wurden in der 24-Millionen-Stadt lediglich 78 Fälle registriert. Für Europäer wäre diese Zahl kein Grund, um irgendwelche Massnahmen zu ergreifen. Aber in China löst sie Alarm aus. Das Beispiel Schanghai zeige nämlich, dass daraus schnell eine fünfstellige Zahl werden könnte. Deshalb befürchten viele, dass in Peking ab einer dreistelligen Zahl der totale Lockdown droht, den die Pekinger allerdings bereits eingepreist haben.

Weil an der Sinnhaftigkeit der Corona-Politik nicht gezweifelt werden darf, versuchen die Bürger, die Lage mit Humor zu bewältigen. In einem populären Video kauern zwei bandagierte Männer, die die am stärksten betroffenen Branchen, die Gastronomie und die Unterhaltungsbranche, verkörpern, am Boden und sagen resigniert zum grinsenden Wachmonster Corona: «Die Erde gehört dir, okay? Oder lass sie einfach draufgehen. Wir können nicht mehr.»

Derweil brodelt es in der Gerüchteküche über einen Richtungs-Streit auf höchster Ebene. Einigen Politikern ist der Preis für die Null-Covid-Strategie bereits viel zu hoch. Dabei steckt Staatspräsident Xi Jinping in einem Dilemma. Ändert er den Kurs, gibt er einen Fehler zu; bleibt er eisern, droht die chinesische Wirtschaft zu kollabieren. Dann ist ein Aufstand gegen ihn auf dem Parteitag im Oktober programmiert.

*Li Ju ist ein Pseudonym. Die chinesische Journalistin ist der Redaktion bekannt. Sie wohnt in Peking und möchte ihren Namen aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlichen.

Die 3 Top-Kommentare zu "In der 24-Millionen-Stadt Peking sind zwar nur 78 Corona-Fälle registriert. Trotzdem droht der chinesischen Hauptstadt der totale Lockdown. Könnte das Xi Jinping die Macht kosten?"
  • Druschba

    Schon fast mit Schadenfreude schaut der Westen nach Osten. Nach China, wo die Sonne auf und nicht wie im Westen untergeht. Der hyperintelligente grosse Denker Xi Jinping weiss was er tut. Und ganz nebenbei nützen die Lockdowns auch dem bedrängten Russland. Der Westen wird durch weitere Ausfälle der Lieferketten - vor allem auch im Hightech Bereich - ausgebremst. Die Sanktionsmanie wird für die Europäer noch mehr zum Eigengoal

  • Geronimo

    Xi Jinping Fetische sind die der totalen ÜBERWACHUNG und der damit einhergehenden Macht-Kontrolle. Sein Busenfreund WEF-Klaus Schab und die eingekauften EU-US- Politikerinnen sind sehr an Xis Methoden interessiert um diese (anders verpackt) auch im Westen an wenden zu können. Natürlich werden die toxischen Produkte pandemisch und schön demokratisch verpackt und als das neue Wundermittel, für die von Klausi Schwab und weiteren Nutzniesser angerichteten Schäden, angepriesen. Pervers aber effektiv.

  • revaldo

    Menschen verhungern dort Die Kinder werden den Eltern weggenommen wenn die Eltern Corona haben Viele schreien vor Hunger und machen Selbstmord Totale Überwachung plant die EU ebenfalls In China sehen wir den Vorgeschmack was auf uns zu kommt,ausgenommen wir ehren uns