Seit Ausbruch des Nahost-Kriegs sind mehr als 2000 neue Kriegsinvalide in den Reihen der israelischen Streitkräfte (IDF) zu verzeichnen. Die Leiterin der Rehabilitationsabteilung im Verteidigungsministerium, Limor Luria, beschreibt die Situation als beispiellos, wie das Online-Portal Ynet schreibt.

«Wir haben noch nie so etwas erlebt», sagt sie. Die Spitäler nähmen täglich etwa sechzig neue Verletzte auf, viele davon mit schweren Verletzungen. Bei etwa 12 Prozent der Verletzten müssten sogar Arme und Beine amputiert werden.

Zudem gebe es eine beachtliche Anzahl von Verletzungen an inneren Organen wie Nieren- und Milzrissen sowie Kopf- und Augenverletzungen. Ebenfalls signifikant: Die psychischen Traumata. Denn sie nehme an, dass jeder körperlich Verletzte auch psychisch betroffen sei – was sich in den Auswirkungen oft erst Monate nach dem Ende des Konflikts zeige.

Israel, die Gesellschaft und die Regierung, steht vor der Herausforderung, auf diese zunehmende Zahl von Kriegsversehrten zu reagieren. Die Betroffenen müssten umfassend und systematisch betreut werden. Ressourcen müssten bereitgestellt, die Wohnsituation angepasst und geeignete Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Rehabilitationsabteilung des Verteidigungsministeriums bemüht sich indessen, den Verletzten und ihren Familien sowohl physisch als auch psychisch zu helfen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Israel verzeichnet mehr als 2000 Kriegsinvalide, berichtet die Chefin der Rehabilitierungs-Abteilung. Jeden Tag kommen sechzig Verletzte hinzu. Bei vielen müssten Arme und Beine amputiert werden"
  • singin

    Schon fast ein Wunder, dass endlich auch mal die schrecklichen Konsequenzen dieses Kriegs auf Israels Seite thematisiert werden. Bisher schien es ja "nur" in Gaza Opfer zu geben... Zudem dürfte erinnert werden, von welcher Seite diese Überfälle auf die israelische Bevölkerung gekommen sind.

  • akibuddha

    Wenn die Israelis den Gazastreifen (Größe von München täglich mit Flugzeugen bombardieren und dies seit vielen Wochen, dann kann ich mir vorstellen das es an die 100 000 Tote und Verletzte geben wird. Würde die Welt mit Bildern über Verletzte, über Schwerstverletzte und Tote direkt konfrontiert, dann wären alle Menschen für Waffenstillstand und Verhandlungen. Das gleiche gilt auch für den Ukrainekrieg.

  • mattinski

    Das mit den Amputationen ist das, was man unbedingt vermeiden will und dennoch im Krieg nicht vermeiden kann. Grässlich.