In wenigen Wochen wird im Freistaat Bayern gewählt. Derzeit gibt es nur ein Thema: einen Beitrag der Süddeutschen Zeitung über den amtierenden Vizeministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Dieser habe als Schüler mit 17 Jahren ein Flugblatt mit antisemitischem Inhalt verfasst. Inzwischen hat sein Bruder zugegeben, der Autor gewesen zu sein.

Hubert Aiwanger selbst vermutet, Opfer einer gezielten Kampagne der politischen Gegner geworden zu sein. Die teilweise falschen Behauptungen seien ein Versuch, Links-Grün in Bayern zu stärken.

Auf diese These weisen neue Enthüllungen hin. Die Zeitung hatte das Flugblatt von Aiwangers früherem Lehrer Franz Graf erhalten. Dieser ist SPD-Lokalpolitiker und hatte 2020 in seiner Gemeinde für die Partei kandidiert.

Laut der Berliner Zeitung soll Graf schon länger daran gearbeitet haben, Aiwanger zu denunzieren. Er habe bei Abiturtreffen frühere Schüler immer wieder intensiv nach Erinnerungen zum Minister befragt.

Graf hatte Material gesammelt und sich von sich aus bei der Süddeutschen Zeitung gemeldet. Nun drohen ihm aber selbst Konsequenzen. Die Weitergabe schulinterner Dokumente eines Minderjährigen ist auch nach so langer Zeit untersagt.

Sollte der Lehrer Schuldokumente privat aufbewahrt haben, hätte er laut Schulgesetz gegen beamtenrechtliche Dienstpflichten verstossen.

Im Zwielicht steht aber auch die Süddeutsche Zeitung. Mit der Publikation zu diesem Zeitpunkt weckt sie den Verdacht, sie wolle die Landtagswahlen in Bayern bewusst beeinflussen.

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Die 3 Top-Kommentare zu "Kampagne gegen Bayern-Minister Hubert Aiwanger war lange geplant. Hinter ihr steckt ein ehemaliger Lehrer und SPD-Lokalpolitiker. Er hat damit seine Dienstpflicht verletzt"
  • piet

    Die Medienkampagne gegen Hubert Aiwanger geht weiter, auch nachdem Markus Söder am Samstag bekanntgab, Hubert Aiwanger im Amt des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten zu belassen! Wenig überraschend!

  • heinerhummel

    Kann jemand die aktuellen Zahlen herausfinden und veröffentlichen: a) Anzahl der SZ-Neu-Abos, b) Anzahl der SZ-Abo-Kündigungen ? Oder unterliegt das einer Schweigepflicht?

  • pirminmeier

    Diese Zahlen, ausser sie sind ganz positiv, gibt zumal heute keine Zeitung und Zeitschrift extern bekannt. Erinnere mich an den steten deprimierenden Abwärtstrend einer katholischen Zeitung, bei der ich Redaktor war, das Beste herauszuholen versuchte. Der heutige Trend hat andere Gründe als damals und nicht nur ideologische. Die WW könnte indes , was aber sehr teuer wäre und kurzfristig nicht rentieren würde, mit einer extra BRD-Ausgabe den strukturbedingten Trend teilweise ausgleichen.