Letztes Wochenende war’s wieder einmal besonders unerträglich. Wie das St. Galler Tagblatt berichtet, soll der Lärm von heulenden Motoren und durchdrehenden Reifen von Rorschach bis hinauf auf den Rorschacherberg zu hören gewesen sein. Die Ansammlung von «Protzrasern», die aus der halben Schweiz anreisen, um in der Stadt am Bodensee ihre unerwünschten Runden zu drehen, sei unerträglich geworden.

Ihre tägliche und nächtliche Tour macht den Fahrern nämlich nur Spass, wenn sie so richtig auf die Tube drücken und möglichst schnell beschleunigen können. Es müsse im Auspuff knallen, liess sich einer der jungen Männer zitieren: «Das liegt uns im Blut.» Auch hohe Drehzahlen im Leerlauf und beim Fahren in niedrigen Gängen gehört zu diesem Volkssport von ganz bestimmten Volksgruppen.

Es sei unglaublich, was auf der Hauptstrasse von Rorschach bei schönem Wetter abgehe. Autoposer zwischen achtzehn und dreissig Jahren mit ihren lauten BMWs, Audis, Mercedes oder gar Lamborghinis – oft geleast oder in Gruppen gekauft – erzeugen ein solches Geheul, dass die ersten Anwohner wegziehen. Trotz traumhafter Lage sei Rorschach überhaupt keine schöne Stadt mehr, beschweren sie sich.

Das Aufmotzen der Autos ist zwar illegal, hat aber im schlimmsten Fall nur eine mässige Busse zur Folge. Die Kantonspolizei ist weitgehend machtlos und spricht von einem «sozialen Verhaltensphänomen» und «scheinbar Unbelehrbaren».

Eigentlich sind illegal abgeänderte Motorfahrzeuge strafbar, und laut Bundesamt für Strassen (Astra) sind die kantonalen Behörden eigentlich gehalten, regelmässig Kontrollen auf den Strassen durchzuführen, um solche Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.

Auch das fortgesetzte unnötige Herumfahren in Ortschaften wäre gemäss Artikel 33 der schweizerischen Verkehrsregelverordnung verboten und müsste Bussen nach sich ziehen. Was natürlich nicht geschieht, solange die Verantwortlichen und die Polizei wegschauen.

Dass die Fahrer dieser veränderten Lärmmonster hauptsächlich aus der Balkanregion stammen, ist ein offenes Geheimnis. Das Problem in der Schweiz dürfte sich nach den bereits erfolgten oder noch vorgesehenen EU-Beitritten der dortigen Staaten und der anschliessenden Personenfreizügigkeit kaum entschärfen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Lärmige Folgen der Zuwanderung: Protz-Poser in Rorschach beschallen die ganze Region. Manchmal fast rund um die Uhr"
  • Ice, Ice Bärli

    Dem 08/15 Bünzli sein Geld aus dem Portemonnaie zu ziehen macht doch mehr Spass und ist risikofreier.

  • deesse

    Mit einer drastischen Erhöhung der Strafen wären die „scheinbar Unbelehrbaren“ bald lernfähig. Das ist kein „Verhaltensphänomen“ sondern primitive Rücksichtslosigkeit!

  • Rüeblistecker

    Aber traditionelles Feuerwerk am Nationalfeiertag und Silvester verbieten, das dann schon.