Sie hat es schon wieder getan: Gestern Vormittag veröffentlichte Alice Schwarzer ein «Manifest für den Frieden». Schon im vergangenen April hatte die erfahrene Journalistin und Aktivistin einen offenen Brief an Kanzler Scholz adressiert, in dem sie die Einstellung weiterer Waffenlieferungen an die Ukraine forderte.

Über 500.000 Menschen schlossen sich ihrem Appell an.

Diesmal hat sich Schwarzer Verstärkung mit an Bord geholt:  Sahra Wagenknecht. Beide Frauen gehören zu den prominentesten Kritikern der einseitig auf Krieg und Waffenlieferungen fixierten Politik des Westens. In ihrem Manifest fordern sie nun «die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt!»

Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten seien bisher getötet worden, Frauen vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Die Ukraine brauche Solidarität. Doch allenfalls könne sie einzelne Schlachten gewinnen, nicht den Krieg.

«Verhandeln heisst nicht kapitulieren», betonen Schwarzer und Wagenknecht. «Verhandeln heisst, Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Es ist Zeit, uns zuzuhören!»

Zu den Erstunterzeichnern gehören: Margot Kässmann, Reinhard Mey, Brigadegeneral a.D. Erich Vad, der Textilunternehmer Wolfgang Grupp und der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen.

Innerhalb der ersten 8 Stunden kamen fast 40.000 Unterschriften zusammen. Tendenz: rasant steigend.

Für den 25. Februar haben Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht zu einer Friedendemo in Berlin aufgerufen. Wenn nicht alles täuscht, ein wichtiges Datum. Die deutsche und europäische Friedensbewegung wird sichtbar werden und die Diskurshoheit der Waffenlieferer und Endsiegstrategen in Frage stellen.

Es ist an der Zeit.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Manifest für den Frieden»: Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht fordern Verhandlungen. «Jetzt!»"
  • Jürg Schneeberger

    Endlich, steht die Vernunft auf. Jetzt sollten Millionen folgen und den Kriegshetzern in ganz Europa zeigen, dass wir diesen von den westlichen Staaten provozierten Krieg und die Kriegshetzerei nicht wollen. Friede muss jetzt her und dazu braucht es Kompromisse und zwar für beide Seiten. Eines sollte dabei sonnenklar sein, eine NATO-Erweiterung darf es niemals geben. Ich habe es satt das kriegstreibende Dummgeschwätz und die Lügen des Mainstreams und des Westens einfach so hinzunehmen.

  • Seekatze

    Ein schönes Kontrastprogramm zu Baerböckin und wie sie sonst alle heissen. Danke 🙏

  • ede

    Seit ich auf der Welt bin (1948), hat die USA mit ihren Vasallen noch nie einen Krieg gewonnen, und es sieht nicht danach aus, als ob das beim Ukrainekrieg anders sein sollte. Zudem hat diesen Krieg die Ukraine begonnen, indem sie 2014 mit der Armee gegen ihre eigenen Landsleute im Osten und der Krim vorging. Je länger man zuwartet und auf den "grossen Sieg der Ukraine" wartet, desto mehr Menschen sterben. Ich unterstütze deshalb die Friedensbemühungen von Wagenknecht und Schwarzer.