Ab nächstem Jahr gilt die Radio- und TV-Gebühr für jeden Haushalt, unabhängig davon, ob es dort ein Gerät zum Empfang solcher Programme gibt oder nicht.

Derzeit kann man sich aber noch von der Serafe-Gebühr befreien lassen, wenn man bestätigt, weder Radio, Fernseher, Computer, Tablet oder Autoradio zu besitzen.

Das taten zwei Personen in Zürich. Als ein ordentlicher Kontrollbesuch scheiterte, weil niemand die Tür öffnete, fuhren die Behörden schweres Geschütz auf, wie der Tages-Anzeiger schreibt.

Vier Stadtpolizisten und zwei Angestellte des Bundesamts für Kommunikation führten Ende September eine Hausdurchsuchung durch. Dabei fanden sie mehrere Elektronikgeräte mit Internet-Empfang.

Schon vorher hatte das Bundesamt für Kommunikation viel Aufwand betrieben, um den Nichtgebührenzahlern auf die Schliche zu kommen. Sie holte Informationen bei Telekom-Firmen über allfällige Handys ein.

Laut Serafe waren per Ende 2022 rund 7800 Personen von den Gebühren befreit, weil sie laut eigenen Angaben keine Empfangsgeräte haben. Immer mal wieder wird dieser Umstand kontrolliert. Fliegt ein Schwindel auf, droht eine Busse bis zu 5000 Franken.

Laut regelmässigen Medienberichten ist die Justiz in der Schweiz heillos überlastet. Fälle bleiben monatelang hängen, gelegentlich verjähren sogar handfeste Verbrechen deshalb.

Strafverfolgungsbehörden, die mit einem halben Dutzend Personen eine Wohnung durchsuchen, um Radio- und TV-Empfangsgeräte zu suchen: Das ist gerade vor diesem Hintergrund eine groteske Unverhältnismässigkeit.