Genf, Zürich, Lausanne: An Schweizer Hochschulen wurde diese Woche heftig gegen den Krieg in Gaza protestiert. Die Akademiker unterstützen die radikal-islamische Hamas, die am 7. Oktober mir ihrer 3000 Mann starken Terror-Armee im Süden Israels eingefallen ist und dabei 1200 Menschen ermordet, gefoltert, vergewaltigt oder verbrannt hat, zudem mehr als 250 Geiseln nahm und sie in den Gazastreifen entführt hat. Rund 100 sind immer noch dort.

Weiter beschiesst die Hamas Israel mit Raketen und droht mit weiteren Mordaktionen wie am 7. Oktober – mit dem erklärten Ziel, Israel auszulöschen.

Dass sich Israel dagegen zur Wehr setzt und sich weigert, kampflos unterzugehen, können die Hamas-Freunde an den Hochschulen offensichtlich nicht verstehen. Sie fordern einen «akademischen Boykott Israels».

Mehr als 200 Angestellte der Universität Lausanne haben einen entsprechenden Brief unterzeichnet, darunter auch einige Professoren, viele Assistenten, Doktoranden und Forschungsbeauftragte. «Als Professoren und Forscher müssen wir immer die moralische Integrität unserer Zusammenarbeit, auch mit anderen Universitäten, in Betracht ziehen», schreiben sie.

Aus diesem Grund würden sie «nachdrücklich» die Forderung unterstützen, die Partnerschaften, die die Uni Lausanne mit öffentlichen oder privaten israelischen Institutionen unterhalten könnte, transparent zu identifizieren, um so schnell wie möglich jegliche Zusammenarbeit mit Institutionen zu beenden, die mit der israelischen Regierung verbunden sind oder die ihre Ablehnung der aktuellen Politik nicht zum Ausdruck gebracht haben.»

In einem Gastbeitrag für den Tages-Anzeiger unterstützen zwei Lausanner Professorinnen den «Boykott israelischer akademischer Institutionen» ebenfalls. Die «studentischen Protestierenden» würden wegen ihrer Forderungen zum Umgang mit Israel zwar viel Kritik zu hören bekommen. «Doch sie liegen eben richtig. Boykotte können angemessen und sinnvoll sein.»

Gezeichnet ist der Gastbeitrag von Eléonore Lépinard, Assistenprofessorin für Gender Studies, die ein Buch über Gender und Islamphobie geschrieben hat, in dem es unter anderem um Diskriminierung und Vorurteile geht.

Co-Autorin des Gastbeitrags ist Julia Steinberger, Professorin für ökologische Ökonomie, die als Klima-Aktivistin für Schlagzeilen sorgte.

Lépinard und Steinberger steht es natürlich frei, Israels Militäraktion als Privatpersonen zu verurteilen. Ob sie aber dafür bezahlt werden, für ihre Weltsicht einzustehen? Sie müssen sich zudem die Fragen gefallen lassen, weshalb sie kritiklos hinnehmen, dass die EPFL und iranische Universitäten seit vielen Jahren im Austausch sind.

Oder weshalb sie zu den Massenmorden im Jemen, in Syrien, im Sudan oder in Eritrea schwiegen.

Anders gefragt: Weshalb greifen sie nur Israel heraus und verschonen alle anderen mit ihrer Kritik?

Oder nochmals anders gefragt: Weshalb verschonen sie Länder, die keine freie Forschung kennen, und schiessen sich ausschliesslich auf Israel ein, wo die akademische Freiheit respektiert wird?

Als Privatpersonen ist dies zweifelsfrei ihr gutes Recht (auch wenn zu prüfen wäre, ob der Boykottaufruf mit Schweizer Recht kompatibel ist). Aber konsequenterweise müssten sie dann bitte auch ihre Handys oder zahlreiche Chips entsorgen, in denen massenweise israelisches Know-how steckt.