Der Putschversuch der Wagner-Gruppe war nicht gegen den Kreml gerichtet, sondern mit Moskau abgesprochen, um die Söldner nÀher an die Grenze zu Kiew verlegen zu können. Diese Theorie vertritt die russische Oppositionszeitung Nowaja Gaseta. Demnach war der Marsch auf Moskau eine perfekt inszenierte Ablenkung. Eigentliches Ziel sei es gewesen, die Söldnertruppe nach Belarus an die ukrainische Nordgrenze zu verlagern. Von dort sind es nur hundert Kilometer Luftlinie nach Kiew.

Das Blatt fĂŒhrt mehrere Argumente an, die diese Theorie stĂŒtzen. So sei die MilitĂ€rgruppe Wagner weiterhin aktiv und einsatzbereit. In Belarus wĂŒrden Lager vorbereitet, was darauf hinweise, dass sie plane, StĂŒtzpunkte ausserhalb Russlands einzurichten (die Weltwoche berichtete).

In diesem Zusammenhang bedeutsam sei das jĂŒngste Treffen des SöldnerfĂŒhrers Jewgeni Prigoschin und seines Kommandorates (brigadiere) mit StaatsprĂ€sident Wladimir Putin im Kreml gewesen. Putin habe dabei erreicht, dass Prigoschin ihm einen Treueid schwor.

Vor allem aber darf Prigoschin sein GeschĂ€ft weiterbetreiben. Seine AktivitĂ€ten umfassen nicht nur die militĂ€rische SphĂ€re, sondern auch andere Bereiche wie die Lebensmittelproduktion. Dies zeigt, dass er weiter einflussreich und in der Lage ist, Ressourcen fĂŒr seine PlĂ€ne zu mobilisieren.

Die 3 Top-Kommentare zu "Russische Oppositionsmedien warnen: Wagner-Putsch ist keine Attacke gegen Moskau, sondern gegen Kiew"
  • amalia

    Dass das KEIN PUTSCH war, sieht auch ein Blinder. Was da genau dahintersteckt wird sich noch zeigen.

  • HJM

    Schach spielen, eine russische Kunstform.

  • schweizbeneider

    abwarten...wenn das so wĂ€re wĂŒrden in Berlin einigen die Knie zittern...auffĂ€llig ist schon, dass seither bei den Ukrainern ĂŒberhaupt nichts mehr vorwĂ€rts geht...