Man kennt die Steigerung von Feind und Todfeind. Der Superlativ lautet «politischer Freund».

Doch nun gibt es noch eine vierte Stufe: Steinmeier.

Denn der Bundespräsident hat Ex-Kanzler Gerhard Schröder nicht zum Geburtstag gratuliert. Also jenem Mann, dem er die Karriere verdankt. Es war Schröder, der den uninspirierenden Strippenzieher entdeckte und förderte.

Der Geburtstag war im April. Für seine Enthüllung wählte Steinmeier nun Publikums-wirksam die Bild-Zeitung. Schröder, so meinte er, habe «persönliche Entscheidungen getroffen, die uns auseinandergeführt haben».

Was war das? Spannte Schröder seinem Kumpan die Frau aus? Schwärzte er ihn hinter seinem Rücken an? Missbrauchte er sein Vertrauen?

Nein, der Ex-Kanzler verdingte sich beim russischen Konzern Gazprom. Es ist nicht bekannt, dass Steinmeier damals protestierte. Im Gegenteil: Er verteidigte den Schritt seines Freundes gegen Kritik.

Heute hat sich der Wind gedreht, und damit auch das Mäntelchen des Bundespräsidenten.

So verhält sich kein Freund, sondern – hätte man früher gesagt – ein Schuft.

Die 3 Top-Kommentare zu "So sieht politische Freundschaft aus: Steinmeier verweigert Schröder die Geburtstags-Glückwünsche – jenem Mann, dem er seine Karriere verdankt"
  • Eddy

    Steinmeier ist einer der wenigen Politiker mit Charakter und Treue, dass er mit Schröder, diesem geldgieren Putin Anhänger nichts mehr zu tun haben will, ehrt ihn besonders. Putin hat mit seinem feigen Überfall auf die Ukraine aufgezeigt was er ist, ein diebischer Kriegsverbrecher ohne jeden Charakter.

  • die wochenwelt

    "Was war das? Spannte Schröder seinem Kumpan die Frau aus? Schwärzte er ihn hinter seinem Rücken an? Missbrauchte er sein Vertrauen?" Was das war? Das kann ich Ihnen sagen! Schröder hat sämtliche Ideale, wofür wir einstehen, über Bord geworfen. So verhält sich ein Schuft! Dass Sie, Herr Koydl das nicht verstehen, ist keine Überraschung.

  • Maclas

    Das kann doch Steinmeier locker wegstecken mit einem "Mea Culpa ist nicht mein Ding". Was soll er seine Zeit jetzt auch noch mit diesen versoffenen Ex-Kanzlerparia verplempern. Der ist nur noch imageschädigend und hochtoxisch. Ein echter Sozialdemokrat war er eigentlich auch nie und hat Deutschland mit seiner Agenda 2010 in den grössten Niedrigverdienst-Prekärarbeitsmarkt Europas und das Hartz IV Siechtum getrieben. Ein F.A. von Hayek hätte vermutlich noch seine helle Freude am Schröder gehabt.