Wie tief ist Deutschland in den Krieg in der Ukrainer verstrickt? Viel zu tief!

Das Abhörprotokoll des geleakten Treffens hochrangiger Bundeswehr-Offiziere offenbart den Blick in einen staatspolitischen Abgrund, wie er tiefer kaum sein könnte.

Erst wenige Tage zuvor versprach Bundeskanzler Olaf Scholz den deutschen Bürgern: Taurus-Marschflugköper in der Ukraine wird es nicht geben. Laut dem Spiegel warnte Scholz gar davor, in einen Weltkrieg zu stolpern. Und nun?

Hinter den Kulissen bespricht Führungspersonal im Detail auf Planungsebene, was vornherum der Kanzler der Republik ausschliesst. Taurus-Lieferungen an die Ukraine.

Und als ob das nicht genug wäre, geht es in der Konferenz auch noch um die Vorgehensweise eines Anschlags mit den Marschflugkörpern auf die Krim-Brücke. Wie kann das sein? Spielt Scholz ein doppeltes Spiel? Oder wird er übergangen? Beides wäre ein unfassbarer Vorgang.

Der Politikwissenschaftler Johannes Varwick findet auf der Plattform X klare Worte: «Dass aber Details der militärischen Planung eines Einsatzes eines deutschen Waffensystems detailliert diskutiert werden, zeigt zugleich, wie weit Deutschland (…) bereits Kriegspartei geworden ist, ob man das nun so nennt oder nicht.»

Die Audio-Datei und das Transkript des Gesprächs sind mittlerweile auf diversen Plattformen und Medien wie der Weltwoche zu finden. In einem von der linken Zeitung Junge Welt veröffentlichten Transkript heisst es, die Krim-Brücke sei «heute nicht mehr von so überragender Bedeutung, weil sie ja inzwischen ihre Landbrücke dorthin haben», aber sie sei sehr wohl für «die militärische Versorgung wichtig» und: «Sie ist auch ein politisches Ziel.»

Das muss man sich vor Augen halten: Hier sind sich die Offiziere sehr bewusst, dass die Brücke ein «politisches Ziel» ist. Was hat ein militärischer Angriff auf «politische Ziele» mit dem Grundauftrag der Bundeswehr zu tun?

Die Offiziere sprechen auch über die grossen Ausmasse der Brücke, was bei einem Angriff dazu führen könne, dass bei «zehn oder zwanzig Flugkörper» am Ende «unter Umständen nur ein Loch in dem Pfeiler» sei «und dann stehen wir da».

Im Zentrum des Gesprächs steht auch die Frage, wie den Ukrainer beigebracht werden könnte, mit den Marschflugkörpern umzugehen. Plötzlich werden Briten und Amerikaner erwähnt, die an irgendeiner Stelle gegebenenfalls behilflich sein könnten. Unter anderem heisst es: «Man muss ja immer davon ausgehen, was die Ukrainer inzwischen sonst alles machen. Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten herumlaufen, dass man sagt, dazu sind sie dann auch relativ schnell selbst in der Lage, denn die Satellitenaufnahmen, die haben sie alle», so die Junge Welt.

Zum Vorschein kommt, dass auch England und die USA und somit eben die Nato in den Krieg vor Ort verstrickt scheinen. Und dann ist da auch noch die Rede vom Entfernen von deutschen Hoheitsabzeichen und von der Möglichkeit einer Transportfahrt von Datenträgern mit dem Auto nach Polen.

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.