Im Bundeshaus gehen über hundert Angestellte der SRG ein und aus, je etwa zur Hälfte Journalisten und Techniker.

Die bessere Solo-Show

Zum Vergleich: Der Verlag CH Media hat für die Bereiche Radio, TV und Online gerade mal vier Personen akkreditiert.

Diesen Unterschied müsste man sehen können. Das sei aber nicht der Fall, sagt beispielsweise SVP-Fraktions-Präsident Thomas Aeschi.

Matthias Steimer, der Bundeshauskorrespondent von CH Media, mache alles allein, von der Kameraführung bis zu den Interviews. Die Qualität sei in seinen Augen «mindestens gleich gut – wenn nicht besser» als bei den SRG-Leuten, so Aeschi.

Dazu komme eine mangelhafte Synergie. Als Politiker müsse man sich nicht selten drei Mal pro Tag die gleiche Frage in drei Sprachen stellen lassen.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister geht noch weiter. Die SRG sei zur Ausgewogenheit verpflichtet, ein privater Verlag nicht im gleichen Mass. Dennoch berichte CH Media öfter ausgewogen als die SRG.

Bei Steimer sei zudem alles viel effizienter. In fünf Minuten sei alles abgedreht, während bei der SRG einem telefonischen Vorgespräch ein viel längeres Interview mit mehreren Beteiligten folge. «Die wollen manchmal dreimal eine Antwort auf die gleiche Frage.» Das Ergebnis sei aber dasselbe: ein paar Minuten Sendezeit.

Bei der SRG sieht man das naturgemäss anders. Urs Leuthard, Leiter der Bundeshausredaktion von SRF, verweist auf die vier Sprachregionen und den Umstand, dass die Journalisten unterschiedliche Sendungen beliefern müssten.

Müsse es schnell gehen, so würden auch bei SRF fünf Minuten ausreichen, so Leuthard weiter.

Die 3 Top-Kommentare zu "Überdimensionierte SRG: Politiker kritisieren die Effizienz beim Staatssender. Ein ganzes Heer von Journalisten leiste im Bundeshaus keine bessere Arbeit als die Ein-Mann-Armee eines privaten Mediums"
  • Goodshot

    Ein ehemaliger Mitarbeiter vom SRF berichtete, dass er noch niemals für so einen großen Lohn so wenig arbeiten musste. Ineffizient durch und durch, zudem ist so ein großer Haufen träge und schadet der Umwelt enorm! Die kleinen Stationen machen es besser.

  • HJM

    Als wichtigste Kritik verweise ich auf deutliche Linkslastigkeit.

  • Senecia

    Räumen wir endlich auf im SRG/SRF-Stall! Franken 200.00 sind mehr als genug! SRF sollte man meiner Meinung nach ganz eingehen lassen und alles mit Privatsendern abdecken. Da Konkurrenz entstünde, wäre die Qualität durchs Band besser. Finanzieren kann man das wie bei Pay-TV!