Erst gerade haben die USA ein gewaltiges Unterstützungspaket über mehr als 60 Milliarden Dollar an die Ukraine bewilligt. Zu sehr viel Optimismus hat das bei deren Armee aber nicht geführt.

Der Blick hat Stimmen von der Ostfront gesammelt. Gesprächspartner waren ein halbes Dutzend Kommandanten. Sie bleiben allesamt anonym.

Der Donbass werde bis Oktober von den Russen erobert sein, sagt einer von ihnen. Ein anderer befürchtet, nach einer Niederlage im Dienst Russlands gegen Europa kämpfen zu müssen.

Genannt werden drei Gründe dafür, dass kaum mehr jemand an einen Sieg glaubt.

Zum einen fehlt es der ukrainischen Armee an Männern. Der Bestand sinkt laufend. Zwar läuft derzeit eine Mobilisierung, aber die braucht Zeit. Bis dann könne das Schicksal der Ukraine bereits besiegelt sein.

Zweitens ist die beschlossene Hilfe der USA zwar umfangreich, kommt aber zu spät. Russland investiert parallel dazu in noch grösserem Umfang in seine Kriegsindustrie. Zudem hat Europa bisher die Hilfsmittel nicht geliefert, die in Aussicht gestellt wurden. Dringend benötigte Kampfjets lassen immer noch auf sich warten.

Und schliesslich wurde mit Oleksandr Syrskyj ein neuer Chef der ukrainischen Streitkräfte eingesetzt, der dort keinen guten Ruf geniesst. Er hat den Übernahmen «der Schlächter», weil unter seiner Führung Tausende von Armeeangehörigen starben. Er soll ganze Brigaden fast ohne Munition auf Missionen geschickt haben.

Aktueller Tiefpunkt für die Ukraine war es, als eine Brigade letzte Woche ihre Stellung verliess, obwohl sie keinen entsprechenden Befehl erhalten hatte. Das spricht für einen Zerfall der Motivation.

Die 3 Top-Kommentare zu "Ukraine-Kommandanten: Der Donbass könnte in einem halben Jahr fallen, ungeachtet der Milliarden-Hilfe aus Amerika"
  • aliasmailster

    Außer der Verwendung falscher Vokabeln kann man dem zustimmen. Aber der Donbass wird nicht "fallen", sondern endgültig befreit werden.

  • UKSchweizer

    Es wird wohl richtig kommen. Der Donbass ist russisch und soll russisch bleiben. Ob selbst verwaltet, mehr oder weniger an Russland angelehnt oder sogar von Russland einverleibt bleibt abzuwarten.

  • hk-schrader

    Hauptsache, die Milliarden fluten noch einmal ins Land und können schön verteilt werden….