«Was können Sie eigentlich ausser Hass, Frau Weidel?»

Man hätte das beispielsweise Karl Lauterbach fragen können, der seit über drei Jahren kontinuierlich gegen einen Teil der deutschen Bevölkerung hetzt. Der Bundesgesundheitsminister aber bekam in der Corona-Ära vom Stern ein sehr schmeichlerisches Porträt, in dem seine zahlreichen Verfehlungen – wie der Lipobay-Skandal – einfach unter den Tisch fielen.

Bei Alice Weidel hingegen hat der Stern keinerlei Hemmungen: Ihr Gesicht ist auf dem aktuellen Cover mit eben dieser Frage «Was können Sie eigentlich ausser Hass?» abgedruckt. Das Wort Hass in Frakturschrift – wer die AfD-Chefin sieht, soll also das personifizierte Böse sehen.

Nebenbei bemerkt: Die als «Schwabacher Judenlettern» gebrandmarkte Fraktur-Schrift wurde im Jahr 1941 von den Nationalsozialisten verboten. Der Grund: Man könne mit dieser nicht für alle zugänglichen Schrift nicht zur «Weltmacht» aufsteigen.

Allein: Wenn es darum geht, die nächste Nazi-Apokalypse zu beschwören, nimmt man es in den Medien nicht so genau. Seit dem steigenden Zuspruch für die AfD herrscht eine derartige Hysterie, dass man glauben könnte, es gäbe morgen die ersten Abtransporte in wiedereröffnete Konzentrationslager.

Hasst Weidel überhaupt? Festzustellen ist, dass sie in ihrer oppositionellen Position gnadenlos und mit dem argumentativen Seziermesser auftritt. Mit einer Erinnye könnte man sie gleichsetzen, wenn man sie für eine zwar furchterregende, aber gerechte Rächerin hielte.

Das Geisseln von Missständen ist noch lange kein Hass. Wer unleidliche Regierungspolitik thematisiert, wird nicht immer Contenance bewahren können, sondern bisweilen zwischen aufwallender Empörung und loderndem Zorn oszillieren.

Weidel aber scheint nicht aus ihrer passioniert betriebenen Flammenwerferei herauszufinden. Das hat sie zwar gemein mit zahlreichen Politikern, aber gemein hat sie auch, dass es in dieser Sackgasse irgendwann enorm dunkel wird.

Kein Lichtblick, nirgends.

Und das in Zeiten, in denen es ohnehin düster genug ist.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Was können Sie eigentlich ausser Hass, Frau Weidel?»: Der «Stern» fiel mit einem Cover auf, das die AfD-Chefin in die Nazi-Ecke rückt. Insgesamt niveaulos, unterste Journalisten-Schublade. Dennoch fragt sich, wohin Weidels Gnadenlosigkeit führt"
  • nosurrender

    Diese Frau einfach sensationell gut und steht meilenweit über all jenen, die meinen, sie und ihre Partei mit miesen Tricks, Diffamierungen und Ausgrenzungen 'kaltstellen' zu können. Die ihr gegenüberstehende rundum-destruktive Polit-Dilettantenriege à la Scholz, Baerbock, Habeck, Faeser & Co - samt Merz - kann ihr intellektuell nicht einmal 'einen Fingerhut voll Wasser reichen' . Immer mehr der ‘nicht manipulierbaren‘ Bürger erkennen das. 'Flammenwerferei' ist da nicht nachvollziehbar.

  • kinnaj

    Widerspruch! Frau Weidel bewegt sich mit ihrer Kritik nicht in eine dunkle Sackgasse, sondern es ist die Aufgabe der Opposition schonungslos die Regierung und deren Regierungsparteien zu kritisieren und deren Unvermögen als Regierung aufzuzeigen.

  • Christine K.

    Frau Alice Weidel und die AfD SIND das Licht in dieser von den Linken beherrschten Zerstörer-Politik! Sie hängen nämlich in der dunklen Cloud der Vergangenheit fest und werden davon gesteuert und getrieben! Frau Weidel ist kein Messias aber sie belichtet die Missstände auf entsprechend bestimmte Weise. Ganz wie es die Untergangspolitik der neuen Diktatoren erfordert! CK