Neue Regeln beim Ausweisentzug

Seit dem 1. April gelten verschiedene Neuerungen im Strassenverkehr. Eine Regelung betrifft Berufschauffeure, denen der Führerausweis wegen einer leichten Widerhandlung entzogen wird. Um das Risiko eines Arbeitsplatzverlustes zu minimieren, können die Entzugsbehörden Personen während eines Führerausweisentzuges trotzdem das Fahren bewilligen, wenn es zu deren Berufsausübung notwendig ist. Ein Recht daraus abzuleiten, ist aber durch die Möglichkeitsform im neuen Gesetzestext nicht gegeben. Zudem darf es sich nur um einen Entzug wegen einer leichten Widerhandlung handeln; bei mittelschweren und schweren Widerhandlungen besteht überhaupt kein Handlungsspielraum für die Behörden.

Wasserstoff auf dem Vormarsch

Mit besonderem Weitblick wurde im Jahr 2018 der Förderverein H2 Mobilität Schweiz gegründet. Sein Ziel: die Wasserstoffmobilität in der Schweiz in die Gänge bringen und das Land mit einem Netz an H2-Tankstellen zu überziehen. Aktuell sind 47 Brennstoffzellen-Lastwagen von Hyundai Hydrogen Mobility AG in der Schweiz im Einsatz, die an dreizehn Tankstellen Wasserstoff beziehen. Hergestellt wird der Wasserstoff in zwei Wasserkraftwerken bei Gösgen und bei St. Gallen. Neue Lastwagen lassen sich in wenigen Monaten in Betrieb setzen, sobald die Strompreise wieder stabil sind, damit das sogenannte Pay-per-use-Modell wieder wirtschaftlich betrieben werden kann. Bis Ende Jahr werden sechs weitere Tankstellen und bis zu zwei weitere Wasserstoffproduktionen den Schweizer H2-Kreislauf erweitern.

Tiefere Gesamtkosten beim E-LKW

Die noch hohen Anschaffungskosten und die Initialkosten für die Ladeinfrastruktur mögen auf den ersten Blick gegen den heutigen Betrieb von Elektro-LKW sprechen. Doch auf längere Sicht fallen die Gesamtkosten unter jene eines herkömmlichen Diesellastwagens. Nur eine schönfärberische PR-Aussage? Nein. Eine Modellrechnung von Volvo Trucks Schweiz – sie ist auch für alle anderen Marken gültig – bestätigt, dass ein elektrischer 40-Tönner bei jährlich 80 000 in der Schweiz gefahrenen Kilometern gut 89 000 Franken Jahreskosten verursacht, 17 500 Franken weniger als ein Diesel-LKW. Der Kostenhebel ist aktuell die LSVA, die bei Elektro-Trucks komplett entfällt, aber selbst bei modernen Euro-6-Dieseln mehrere 10 000 Franken an Abgaben verursacht. Über die normale Laufleistung eines LKW von acht Jahren hochgerechnet, spart der E-LKW rund 140 000 Franken. Und hat ein Fuhrhalter eine Flotte von hundert LKWs, spart er über acht Jahre vierzehn Millionen Franken. «Die Kalkulation zeigt, dass sich die Anschaffung eines Elektro-LKW trotz höheren Initialkosten für den Transporteur über die Laufzeit des Fahrzeugs lohnt», fasst Urs Gerber, Managing Director Volvo Trucks Schweiz, zusammen.

ABT elektrifiziert VW Transporter T6.1

Zwischen 2020 und dem Eintreffen des VW ID. Buzz konnte auch der bestehende VW Transporter 6.1 über das Amag-Händlernetz als elektrifiziertes Modell ABT e-Line geordert werden. Das gewonnene Know-how nutzt ABT nach dem Auslaufen des Projekts jetzt weiter und bietet die Elektrifizierung von Bestandsfahrzeugen an. Dieses Retro-Fitting soll es Besitzern des Transporters T6.1 ermöglichen, ihren Wagen mit teilweise kostspieligen Auf- und Ausbauten auf emissionsfrei umzustellen und dadurch im kleineren Radius weiterzuverwenden. Das könnte für Gemeindewerkhöfe oder für Werkstattfahrzeuge interessant sein. Das Paket von ABT umfasst einen E-Motor (83 kW, 200 Nm), eine Batterie (Nettokapazität 32,5 kWh) und verhilft zu einer Reichweite von bis zu 138 km (WLTP). Praktisch alle Versionen des Transporters T6.1 können umgerüstet werden; einzige Bedingung ist, dass sie ein DSG-Getriebe haben. Der Umbau wird in der Schweiz von der Amag nicht angeboten, doch kann man die Umrüstung auch als Schweizer Kunde direkt bei ABT im Allgäu vornehmen lassen.

Abfahrtskontrolle via App

Nutzfahrzeuge – Lastwagen und Busse – müssen vor der Abfahrt von ihren Chauffeuren kontrolliert werden, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Mit einem neuen Prozess bietet Continental nun die Möglichkeit, diese Abfahrtskontrolle mittels App und spezifischer Kontrollpunkte im NFC-Verfahren zu erleichtern und vor allem auch nachvollziehbar zu machen. Eine Abfahrtsinspektion von Reifen, Beleuchtung und Ladung ist zwar vielenorts vorgeschrieben, unterscheidet sich aber auch zwischen den Ländern und bei den Transportarten. Continental ermöglicht nun, dass sich für jedes Fahrzeug eine spezifische Identifikation erstellen lässt, kombiniert mit bis zu zehn Kontrollpunkten, die der Fahrer mittels Smartphone-App «abgehen» muss. Damit wird sichergestellt, dass der Fahrer jeden Kontrollpunkt verifiziert, und es wird festgehalten, wie viel Zeit er dafür aufwendet. Zum einen hilft es dem Fahrer bei einer späteren Polizeikontrolle, wenn beispielsweise der Ausfall einer Leuchte beanstandet wird. Zum anderen lassen sich damit auftauchende Probleme direkt an die Werkstatt senden, damit das Fahrzeug schnellstmöglich und effizient instand gehalten werden kann.

Ersatzteilkreislauf mit alten Teilen

Renault Trucks hat entschieden, seine bislang einmalige Kreislaufwirtschaft mit der Used Trucks Factory, in der gebrauchte Sattelzugmaschinen zu Solofahrzeugen für den Baustelleneinsatz umgebaut werden, zu erweitern. Dazu wird jetzt die Used Parts Factory aufgebaut (used parts = gebrauchte Teile), in der Occasions-LKW recycelt werden. Dort werden zuerst diverse Einzelkomponenten ausgebaut und für den Einsatz als Occasionsersatzteil geprüft und bereitgestellt. Es handelt sich um Bauteile wie Motor, Getriebe, Kabine, Tank, Stossstange, Leitbleche und so weiter. Die verbleibenden LKW-Teile werden wo immer möglich recycelt. Die wiederverwendeten Teile werden das Label «Used Parts by Renault Trucks» erhalten und über das normale Portal für die Händler bestellbar sein, wobei sie mit einer Herstellergarantie versehen sein werden. Ihr Preis soll 50 bis 60 Prozent niedriger als ein neues Ersatzteil sein.

Mehr Aussteller in Bern

Vom 8. bis 11. November trifft sich die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche in Bern zu drei Leitmessen, die erstmals unter einem Dach stattfinden: «transport-CH», «aftermarket-CH» und neu auch «carrosserie-CH». Dass das Zusammengehen sinnvoll ist, zeichnet sich auch am Interesse der Aussteller ab. Nach Ablauf der Anmeldefrist Ende Januar haben sich 15 Prozent mehr Aussteller angemeldet, und es wurden jeweils rund 20 Prozent mehr Fläche beansprucht als bei der letzten Messe 2021.