Die Schweiz ist aus dem Häuschen. Die «Grundfesten der Demokratie» seien in Gefahr, heisst es, als müsste man um den Fortbestand der Schweiz und der abendländischen Zivilisation zittern. Plant der Chef der Schweizer Armee einen Putsch gegen den Bundesrat? Wurde das Bundesgericht in Lausanne in Brand gesteckt? Nein: Eine bisher kaum bekannte SVP-Jungpolitikerin hörte einen Vortrag des österreichischen Migrationskritikers Martin Sellner. That’s it. Natürlich klingt der Shitstorm, den dieses Nichtereignis auslöste, wie eine Posse aus Seldwyla, Anno Domini 2024. Doch das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Es handelt sich um ein besonders greifbares Beispiel des Phänomens der Kontaktschuld: Aus der Sicht ihrer Herolde in Medien und Politik handelt es sich dabei um einen durch nichts zu rechtfertigenden Verstoss gegen die guten politischen Sitten, um etwas vom Schlimmsten, was man heutzutage tun kann. Philipp Gut hat den Fall und die dahinterliegenden Muster untersucht. Den Denk-, Sprech- und Treffverboten hält er entspannt die Ur-Losung der Demokratie und auch des Journalismus entgegen: Redet mit allen, immer und überall! zur Story

Nicht mehr Moskau, sondern Washington werde zusehends zur Gefahr für die Schweiz. Deshalb sei es nun wichtiger denn je, wieder zur Neutralität zurückzukehren: Das sagt Ralph Bosshard, ehemaliger hochrangiger OSZE-Mitarbeiter in Kiew. Der Schweizer Militäranalytiker ist ein intimer Kenner der internationalen Sicherheitspolitik. Die Weltwoche sprach mit ihm über Druckversuche der USA, den führungsschwachen Bundesrat und den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, dem man bereits zwei Mal die Hosen «herunterzog». zur Story

Harold Hamm ist die Verkörperung des amerikanischen Traums. Geboren als jüngstes von dreizehn Kindern, wuchs er im ländlichen Oklahoma auf und hat in den vergangenen fünfzig Jahren durch Fracking die Energiewelt revolutioniert. Urs Gehriger hat mit dem Pionier über seinen Aufstieg auf den Erdgas-Thron und über den hartnäckigen Widerstand gegen das Fracking gesprochen. «Die Erdgasressourcen reichen für mindestens weitere hundert Jahre», so Hamm. «Es gibt keinen Grund, die Öffentlichkeit mit unwahren Weltuntergangsprognosen zu verängstigen.» zur Story

Seit Jahren verfolgt Mark van Huisseling die Agnellis. Und in dieser Zeit hat er ein zwiespältiges Verhältnis zu den Mitgliedern von Italiens erster Familie entwickelt: Einerseits wünscht er ihnen, dass sie ihren Frieden mit sich, der Welt und, vor allem, einander finden. Andererseits hofft er, aus geschäftlichen/beruflichen Gründen, dass die Streitereien und Verwerfungen anhalten mögen – worüber sollte er als freier Reporter berichten, wenn von den Industriellen und ihrem Gefolge keine neuen Nachrichten mehr kommen? Zurzeit allerdings, so sieht es aus, versiegt die Story-Quelle noch nicht – dafür sorgt Margherita Agnelli, die Tochter des grossen Gianni Agnelli. Sie klagt schon seit langem gegen ihre Kinder, jüngst schickte sie ihrem erfolgreichen ältesten Sohn John sogar die Finanzpolizei in sein Haus und seine Büros. Es geht um Geld, klar. Besser gesagt: auch um Geld. Worum sonst noch? zur Story

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