Automobilfragen gehören möglicherweise zu den wenig beachteten Aspekten kindlicher Prägung. Ich bin beispielsweise alt genug, um mich erinnern zu können, dass die Einführung der C-Klasse von Mercedes-Benz im Jahre 1982 ziemlich kontrovers war. Den «Baby Benz» fanden nicht alle eine gute Idee, der Hersteller aus Stuttgart stand schliesslich für Ober- und Mittelklassewagen der Reihen S und E.
Vielleicht bin ich da auch etwas zu unflexibel, aber für mich sollte ein Mercedes bis heute ein gewisses Mass an Gravität haben. Obwohl, objektiv betrachtet, eine A-Klasse ein ziemlich gutes Auto im Kompaktwagensegment ist, erwarte ich von einem Mercedes ein sichtbares Mass an Prestige. Als ich kürzlich mit dem neuen Mercedes-AMG GLE 53 4 Matic+ Coupé in die Walliser Berge fuhr, schien mir dies die perfekte Fahrzeug-Fahrer-Ziel-Kombination zu sein. Schliesslich handelt es sich um ein ziemlich mächtiges, sehr präsentes SUV beziehungsweise um einen Geländewagen. Alle SUVs von Mercedes tragen ein «G» im Namen, das als Referenz an die G-Klasse, so etwas wie der Urknall der Marke im Segment der robusten Allradfahrzeuge, gelesen werden muss.
Der GLE als Coupé ist eine bullige Erscheinung, die ab- und auffallende Dachlinie gibt ihm ein Aussehen, das an gewisse Saurierarten erinnert. Für andere Verkehrsteilnehmer mag das einschüchternd wirken, als Fahrer eines GLE behagt mir diese Ausstrahlung von Robustheit sehr. Sie trägt viel dazu bei, dass ich mich auf der langen Fahrt nach Crans-Montana, wohin ich mit dem Mercedes unter anderem fahren musste, sehr entspannt zurücklehnen konnte.
Egal, ob lange, etwas langweilige Autobahnabschnitte oder windige Strassen in die Berge hinauf – der neue Mercedes-AMG GLE 53 ist jederzeit genau das, was ich mir schon als Kind über ein Auto mit Stern auf der Haube herbeifantasiert habe. Auf der Autobahn, um damit zu beginnen, nimmt einem das Paket an Assistenzsystemen die meiste Arbeit ab. Ich bin ein ausgesprochener Befürworter des teilautonomen Fahrens. Fahrerische Routinetätigkeiten bei viel Verkehr überlässt man besser der freundlichen Armee der Sensoren, die sehr viel zuverlässiger ans Werk geht als der Mensch. Und was Mercedes in dieser Hinsicht anbietet, gehört zum Besten auf dem Markt.
Auf der schmalen, kurvigen und teilweise schneebedeckten Strasse nach Crans-Montana dann verwandelt sich der grosse SUV in ein überraschend agiles Fahrzeug. Dazu trägt neben praktischen Innovationen wie Allradlenkung und -antrieb der sehr feine Sechszylinder-Reihenmotor mit seinem kernig-knurrigen Klang bei. Er bringt es als Mild-Hybrid-System auf 455 PS. Das ist absolut ausreichend, um dem GLE 53 die unverzichtbare Aura der Oberklasse zu garantieren.
Ohne Zweifel bauen Porsche, BMW, Mercedes u.a. exzellente Fahrzeuge, Spielzeuge für wenige. Alle diese Fahrzeugspezialisten könnten und sollten ihr Können zum Wohl der Masse der Menschen einsetzen. Es gibt noch so viele technische Probleme zu lösen, um die Zukunft zu sichern.
Wie viele Menschen kann man für 150.000 Euro ernähren etc. ? Wer benötigt alle diese Luxusgüter? Das letzte Hemd hat keine Taschen.
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