Alle zwei Stunden sollten Autofahrer etwa fünfzehn Minuten Pause einlegen, Lenker von Elektrofahrzeugen auf Langstreckenmission kommen sowieso nicht darum herum. Die Ladezeiten werden zwar erfreulicherweise immer kürzer, sich das Warten aber zu verfeinern, hört sich dennoch nach einer sinnvollen Idee an.
So etwa mit einem unempfindlichen Gericht, das sich zu Hause einfach vorbereiten, im Tupperware mitführen und an der Ladesäule essen lässt. Der talentierte junge Schwyzer Koch Christian Vogel hat dafür ein paar gute Ideen. Der 31-Jährige ist Küchenchef und Mitinhaber des «Birdy’s» in Brunnen, wobei der Name des Lokals eine Anspielung auf den Nachnamen Vogel ist. Erst kürzlich erhielt er neue Bewertungen in den wichtigsten Restaurant-Guides; mit 15 Punkten im «Gault-Millau» und einem Stern im «Michelin» gehört Christian Vogel zu den aufstrebenden Talenten des Landes.
Dabei hat er sehr dezidierte Ansichten darüber, was gute Küche ausmacht: «Für mich sind der Geschmack des Produkts und dessen Texturen spannend. Davon soll so wenig wie möglich mit Gewürzen abgelenkt werden», erklärt Vogel seinen Ansatz. Geprägt haben ihn ausgedehnte Gourmettouren ins Baskenland und im übrigen Spanien. «2017 war ich für zwei Wochen von San Sebastian über Madrid bis nach Denia unterwegs und habe dabei ‹31 Sterne gegessen›, erzählt der Koch lachend.
Vielseitiger Blumenkohl
Die Erfahrung habe ihn sehr beeinflusst, seither befasse er sich intensiv mit technischen und wissenschaftlichen Fragen rund ums Kochen, mit den richtigen Zubereitungstechniken und -temperaturen etwa. «Zuerst muss man das Produkt verstehen. Eine Pastinake beispielsweise ist ein lagerfähiges Wurzelgemüse. Wenn man es dämpft, kann es schnell schleimig und zu süss werden, beim Rösten kann es verbrennen oder ebenfalls zu süss werden. Die ideale Methode ist deshalb, die Pastinake kurz bei hoher Temperatur zu backen», macht Vogel ein praktisches Beispiel.
«Für mich sind der Geschmack des Produkts und dessen Texturen spannend.»In seinem Restaurant baut Vogel Gerichte vegetarisch auf, Fleisch oder Fisch sind gewissermassen Beilage. «Gemüse finde ich in Bezug auf Technik und Textur interessanter. Allein ein Blumenkohl ermöglicht so viele Zubereitungsarten mehr als etwa ein Entrecôte», sagt er. Auch als Take-away-Snack zum Mitnehmen eigne sich Gemüse ausgezeichnet, während sich Burger und Pommes beispielsweise nicht eigneten, «weil hier ein Flüssigkeitsaustausch stattfindet».
Christian Vogel empfiehlt (Elektro-)Autofahrern auf der Suche nach einem Gericht zum Mitnehmen deshalb, saisonales Gemüse zu garen und wie einen Salat zu marinieren.«Das lässt sich mit Randen, Sellerie oder Karotten ebenso machen wie mit Pastinaken.»
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