Weil die Grossmächte 1920 die schweizerische Neutralität ausdrücklich anerkannt und unser Land von der Teilnahme an militärischen Sanktionen befreit haben, beschlossen Volk und Stände damals den Beitritt zum Völkerbund. Diese Vorläuferorganisation der Uno mit Sitz in Genf verpflichtete die Schweiz allerdings zur Teilnahme an wirtschaftlichen Sanktionen.

Dies führte 1935 im Krieg von Italien gegen Abessinien zu einer gefährlichen Situation für den Kleinstaat Schweiz. Denn nun sollte sich das Land am Wirtschaftskrieg gegen Italien, das unter dem Diktator Mussolini stand, beteiligen. Der Bundesrat erklärte dem Völkerbund, dass sich die Schweiz nicht zu Sanktionen verpflichtet fühle und sie Massnahmen, die die schweizerische Neutralität missachten, nicht vollziehe. Dem Völkerbund wurden die «zwingenden Gründe» mitgeteilt, welche die Schweiz «zur Rückkehr zu ihrer umfassenden Neutralität veranlassten».

Ende April 1938 erklärte die Schweiz im Völkerbund, die schweizerische Neutralität sei ein für alle Mal gegeben. «Ihre Stärke beruht auf ihrer Klarheit und ihrem immerwährenden Bestand.» Und weiter: «Die Unterscheidung zwischen militärischen und wirtschaftlichen Sanktionen würde sich heute für die Schweiz als illusorisch erweisen.» Wenn die Schweiz zu wirtschaftlichen Druckmitteln griffe, würde sie so behandelt werden wie ein Staat, der militärische Massnahmen trifft.

So lautete am 29. April 1938 der erklärte Wille von Bundesrat, Parlament und Volk.

Der Völkerbund stimmte am 14. Mai 1938 der Abkehr der Schweiz von der Brotsperre und ihrer Rückkehr zur umfassenden, immerwährenden und bewaffneten Neutralität zu. Dem ganzen Land fiel ein Stein vom Herzen.

Wo bleibt heute angesichts einer wachsenden Gefahr in Europa die Klarsicht der damaligen Politiker?

Die 3 Top-Kommentare zu "1938 war die umfassende, immerwährende, bewaffnete Neutralität der erklärte Wille von Bundesrat, Parlament und Volk. Wo bleibt heute die damalige Klarsicht bei den heutigen Politikern?"
  • heinz zimmerli

    Wir haben in der heutigen Zeit nur noch Wischi -Waschi-Politiker, die meisten von Denen wissen gar nicht was Neutralität ist. Im Parlament und im Bundesrat hocken Versager die in der Privatwirtschaft niemand gebrauchen konnte.

  • ALPE-RÖSLI

    Die Schweizer ist am Erliegen unter dem Druck der Amerikaner, sie keine neutrale, eigenständige, freie, starke Schweiz dulden will.

  • Letzte Bastion

    Die heutigen Politiker sind entweder dumme Opfer der Hetzmedien und wollen beim Krieg indirekt „mitspielen“ und glauben an Popularitätsgewinn, wenn sie einen auf „slava ukraini“ machen. Oder sie wollen von den Dividenden der Rüstungsindustrie weit weg vom Geschehen ein schönes Leben finanzieren lassen. An der Front Blei fressen, wollen die Hetzer dann lieber doch nicht, dass überlassen sie dann dem zu verheizenden Pöbel.