2020 stimmte die Schweizer Bevölkerung über die Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» ab. Der Tenor der Initianten lautete sinngemäss: Eine «Agrarlobby» richtet für den eigenen Profit das Land zugrunde.

Die Kampagne des Initiativkomitees stammte von der Kommunikationsagentur Feinheit. Dort arbeitete damals der heutige SP-Nationalrat Jon Pult als Berater. Inzwischen sitzt er im Verwaltungsrat.

Die Vergangenheit holt Pult nun ein. Die NZZ am Sonntag berichtete über den Zusammenhang zwischen Pult und dem Slogan «Agrarlobby stoppen». Die mächtige Gruppe der Landwirte in der Bundesversammlung kochte.

Jon Pult versuchte noch am Sonntag, seine Rolle kleinzureden. Er sei damals nicht beteiligt gewesen «bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Kampagne».

Nur einen Tag später stellte sich der Bündner im Hearing den Bauernvertretern. Laut dem Blick gab er dort zu, beim Pitch der Kampagne dabei gewesen zu sein.

Ein Pitch ist in der Kommunikationsbranche eine grosse Sache. Mehrere Agenturen präsentieren vor dem potenziellen Kunden den Entwurf für eine mögliche Kampagne. Wer überzeugt, gewinnt den Auftrag. In diesem Fall war es Feinheit.

Möglich, dass Pult bei der Detailausarbeitung von Grafikern und Textern nicht mehr dabei war. Die groben Züge der Kampagne hat der Bundesratskandidat damals aber sicherlich mitverantwortet. Ansonsten wäre er nicht beim Pitch mit dabei gewesen.

Bereits 2019 schrieb Jon Pult zudem auf Facebook: «Die Macht der Agrarlobby muss gebrochen werden. Denn sie gefährdet unser Trinkwasser.»

Ein Jahr später lief die Kampagne seiner Agentur unter einer praktisch deckungsgleichen Botschaft.

Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nicht.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Agrarlobby stoppen»: SP-Bundesratskandidat Jon Pult ist der neue Bauernschreck. Über seine Rolle bei einer Kampagne gegen die Landwirte hat er wohl nicht gelogen – aber vielleicht die Wahrheit gebogen"
  • JoeK

    Wir brauchen keine "Plauderis" im BR, sondern Persönlichkeiten mit Leistungsausweis und Charakter! Wo sind sie geblieben...?

  • beograd

    Während russische Schiffe derzeit kostenlose Lebensmittel in sechs afrikanische Länder mit Schiffen transportieren und den Menschen dort helfen, kämpfen CH-Trojaner darum, unsere Bauern davon abzuhalten, irgendetwas zu produzieren. Ich frage mich nur, wie lange es dauert, bis ein Mann/Frau hypnotisiert ist, und gegen seine Nation und deren Wohlergehen kämpft.? Sprechen wir über die WEF- Hypnose und die WEF- Massenkorruption? Ja, genau das ist der Fall!

  • 15.01

    Liebe Parlamentarier in Bern, lasst meinetwegen Pult weiterhin Claudio Zuccolini parodieren - aber bitte nicht als Bundesrat!