Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt sich treu.

Den Säbelrasslern in Berlin und den neuen Freunden einer militärisch geprägten Aussenpolitik von Annalena Baerbock bis Anton Hofreiter wird das nicht gefallen.

Denn vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen schlug der Bundeskanzler vergleichsweise moderate Töne an. «Blanken Imperialismus» warf er dem russischen Präsidenten Putin vor.

Angesichts des bei Medien, dem grünen Koalitionspartner oder der CDU üblichen Vokabulars ist dieser Vorwurf «imperialer Ambitionen» allerdings das rhetorische Minimum.
Kampfbegriffe vermied der Kanzler anscheinend ganz bewusst.

Nicht nur bei Waffenlieferungen, auch in der Wortwahl liefert Scholz nur das, was unvermeidbar ist.

Auch des Kanzlers Forderung, Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen, und ein russischer Diktatfrieden sei inakzeptabel, muss als gezielte Distanzierung von ukrainischen und westlichen Siegesfantasien gewertet werden.

Olaf Scholz, der Vielgescholtene, erweist sich in seiner spröden Rhetorik einmal mehr als umsichtiger und vorausschauender Aussenpolitiker.

Denn natürlich wäre es für die europäische Ordnung und Sicherheit verhängnisvoll, wenn Putin triumphieren würde. Genauso gefährlich aber sind Ambitionen der Ukraine, die Russen aus den Separatistengebieten zu vertreiben.

Russlands Teilmobilmachung ist eine Mahnung. Und Olaf Scholz scheint einer der wenigen, die diese Gefahren im Blick haben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Bundeskanzler Olaf Scholz vermeidet in seiner Rede vor den Vereinten Nationen bewusst Kampfbegriffe. Ukrainische und westliche Siegesfantasien sind seine Sache nicht"
  • Pauline Postel

    Es wäre in meinen Augen nicht verhängnisvoll für die europäische Ordnung und Sicherheit, wenn nach den Referenden der Donbass zu Russland kommt, wo er auch hingehört. Die ganze Welt ist nicht wegen Russland und Putin aus den Fugen geraten, sondern vielmehr durch den Hegemonieanspruch der Amerikaner und ihrer Vasallen.

  • Schlitzohr

    Wie auch immer an der Faktenlage ändert das wenig bis gar nichts. Die Zeichen stehen auf Krieg. USA bauen in seinem Land einen Militärspital in Rammstein für eine Milliarde Dollar, also rechnen sie mit einem langen blutigen Krieg, den sie selber angezettelt und herbeigeführt haben. Wohlverstanden weit weg von zu Hause. Sie können entpannt über den Teich schauen und weiterhon überteuertes Gas und Waffen den strohdummen Europäern liefern. Die sollen sich dann mit den Russen die Köpfe einschlagen.

  • beograd

    Sobald das Referendum verabschiedet ist, werden eine halbe Million russische Soldaten die Ukraine mit Waffen aus Wasser, Luft und Feld überschwemmen. Die globale Sicherheit Europas kann nur erreicht werden, wenn der Faschismus in der Ukraine zerstört, und seine Unterstützer vertrieben werden. Die Zeit des Wartens ist für die Russen def. vorbei. Es kann brutal werden...auch für Europa, falls sie sich nicht von der Briten und die USA Kriegsvasallismus trennen. Wir werden die Entscheidungen sehen.