Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine stellte Anthony Blinken eine bemerkenswerte These auf: Im 21. Jahrhundert, so der US-Aussenminister, gäbe es keine Einflusssphären mehr. Und schon gar keine russische in der Ukraine.

Das Bemerkenswerteste war, dass er ein Grinsen unterdrücken konnte, als er diesen Unsinn verzapfte.

Selbstverständlich gibt es Einflusssphären, so sicher, wie die territoriale Integrität Liechtensteins ein Schweizer Anliegen ist.

Die richtige Frage ist, wem die USA Einflusszonen zugestehen. Die richtige Antwort: vor allem sich selbst.

Dazu gehören die Salomonen-Inseln im Süd-Pazifik. Deren Regierung war so dreist, China den Besuch von Kriegsschiffen gestatten zu wollen.

Die USA sahen die eigene Sicherheit bedroht und entsandten ein Kanonenboot, pardon: eine Delegation. Man werde «entsprechend reagieren», wenn die Insulaner ihr chinesisches Techtelmechtel vertieften, so die Drohung.

Von Moskau in die Ukraine sind es 700 Kilometer, von Washington auf die Salomonen 13.500.

Merke: Moral ist gut, aber Doppelmoral so viel besser.

Die 3 Top-Kommentare zu "Einflusszonen sind so sehr 19. Jahrhundert, meinte US-Aussenminister Blinken. Warum droht Washington dann einer Inselgruppe am anderen Ende der Welt vor einem Techtelmechtel mit China?"
  • Rote Pille

    Chinesen sollten ein Verteidigungsbündnis mit Mexiko eingehen, in Mexiko eine Militärbasis bauen, die mex. Armee aufrüsten, Panzer und Raketen an der US Grenze stationieren. Wie reagieren die USA darauf?

  • oaƵu

    Dieser Blinken passt bestens in die Achse Biden (senil-korrupt) Harris (dämlich-blöd), er "neben Schuhen stehend". Allen gemeinsam lissen sie sich in Machtgeilheit von DEM Establishment auf Thron heben und kamen da in völliger Überforderung an. Brandgefährlich solche Irrläufer als Marionetten an Schaltstellen zu haben.

  • fredy-bgul

    Die Aussage, dass es keine Einflusszonen mehr auf dem Globus geben sollte wäre sehr gut für die Menschenfamilie, aber leider ein Traum den ich nicht mehr erlebe. Der schlimmste Tyrann der auf der ganzen Welt zuerst Spannungen schürt, Regimewechsel durchführt und schlussendlich Kriege intrigiert oder selber auslöst ist und bleibt die USA. Und warum? Geld und Macht! Sicher nicht Demokratie und westliche Werte. Seit neuestem haben sie die Medien als ihr Mittel der Meinungsmacht entdeckt.