Insgesamt achtzehn Wahlgänge waren nötig. Das Verfahren dauerte mehrere Stunden länger als geplant. Am Ende war das Verdikt aber eindeutig. Die SP-Fraktion schickt den Basler Regierungspräsidenten Beat Jans und den Bündner Nationalrat Jon Pult ins Bundesratsrennen.

Jans übertrumpfte in der Runde um den ersten Platz auf dem SP-Ticket die Berner Regierungsrätin Evi Allemann im zehnten Wahlgang. Pult holte sich seine Nominierung im achten Wahlgang gegen den Waadtländer Nationalrat Roger Nordmann.

Jans gegen Pult: Die Bundesversammlung hat damit die Wahl zwischen zwei dezidiert links politisierenden Kandidaten. Der grösste Unterschied: Jans ist 59 Jahre alt, Pult 39. Der Bündner dürfte der Schweiz im Fall einer Wahl also wesentlich länger im Bundesrat erhalten bleiben.

Was auffällt: Evi Allemann, die einzige Frau im Kandidatenfeld, war im Rennen um die erste Nominierung noch vorne mit dabei. Danach wurde sie von der Fraktion aber im Stich gelassen.

Keine Chance hatte der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch. Beim ersten Ticketplatz fiel er im dritten Wahlgang mit vier Stimmen aus den Traktanden, in der zweiten Runde im fünften Wahlgang mit fünf Stimmen. Beide Male war er der Erste, der die Ausmarchung verlassen musste.

Nun beginnt das grosse Rätselraten, wie das Zweierticket strategisch zu bewerten ist. Eine mögliche Antwort: Die Fraktion wollte Jon Pult den sicheren Weg ebnen. Denn gegen Jositsch oder auch Allemann hätte es der Bünder in der Bundesversammlung mit Sicherheit schwerer gehabt als gegen Beat Jans.

Die 3 Top-Kommentare zu "Jon Pult und Beat Jans: Die SP hat ihre Bundesratskandidaten gekürt. Wer auch immer es wird, der Bundesrat dürfte mit der nächsten Wahl nach links rücken"
  • Hägar

    Die Mitte wird das Linksgeschiebe dann mit vorantreiben.

  • das dritte auge

    Die vereinigte Bundesversammlung hat immer noch die Möglichkeit, den Besten der Gesamtauswahl zu wählen. Und der ist mit Abstand, Herr Daniel Jositsch. Am 13. Dezember gibts Feuer unter dem SP-Dach. Freude herrscht!😊

  • Senecia

    baoba: Am besten keiner von beiden in den Bundesrat. Cassis ist trotzdem überfällig.