Die katholische Kirche kämpft schon lange mit Austritten. Die bekanntgeworden Missbrauchs-Fälle haben die Situation weiter verschärft.

Zeit, etwas dagegen zu unternehmen, hat sich die Institution offenbar im Kanton Luzern gedacht.

Auf Schildern vor den Eingängen der Gotthäuser versucht sie, Gegensteuer zu geben.

Sie macht die Gläubigen darauf aufmerksam, dass «ihre Kirchensteuern viel Gutes bewirken». 25 Prozent der Abgaben würden direkt in den Unterhalt und den Betrieb der Kirchen und Gemeinschaftsräume fliessen, heisst es auf den Plakaten. «Ihr Geld bleibt in unserer Region.» Das kulturelle Erbe bleibe damit unterhalten.

Tatsächlich stellt sich die Frage, was passiert, wenn immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zudrehen. Wie und wer stopft die finanziellen Löcher?

Auf der anderen Seite wären die Verantwortlichen gut beraten, über die Bücher zu gehen. Selbstkritik und eine Aufarbeitung der dunklen Stellen sind dringen angezeigt.

Sonst werden auch solche Aufrufe nicht helfen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Kirchensteuern bewirken «viel Gutes». Mit einer Kampagne kämpft die katholische Kirche in Luzern gegen Kirchenaustritte. Ob das reicht?"
  • Benjamin

    Kurze Antwort: Nein, wird es nicht. Hier die Gründe: A. Die Mussbrauchsfälle sind schlimm, aber nur einer der Gründe für die Austritte. B. Die Gläubigen mögen keine "liberale" Kirche, die sich politisch links positioniert und grüne Parteiprogramme statt der frohen Botschaft verkündigt. C. Noch immer werden 300 Jahre alte Lieder gesungen, die zwar schön sind, aber ein junges Publikum nicht mehr ansprechen. Die wollen lieber einer Rockband zuhören - und die bekommen sie in der Freikirche.

  • Marilupa

    Wenn eine Kirche nicht von der Glaubenskraft ihrer Mitglieder leben kann, was sich an persönlich geleisteten Mitgliederbeiträgen zeigt, wird sie nicht überleben. Kirche und Staat müssen getrennt sein. Es muss in der Freiheit des einzelnen liegen, wo er seinen Glauben leben will. Früher als die christliche Religion ein lebendiger Teil unseres Lebens war, gab man einen Zehntel seines Einkommens der Kirche, der man angehörte, aus Überzeugung. Heute liegen die Schwerpunkte woanders.

  • Fred

    bessere idee: freiwillige kirchensteuer anstatt srf roesti betrug.