Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat die Konzessionen für private Radio- und TV-Sender in der Schweiz neu vergeben. Es gab einige Überraschungen, wie die Übersicht zeigt.

Die grösste: Somedia, das Unternehmen der Familie Lebrument, dem Platzhirsch in Graubünden, unterliegt der Bewerbung von Roger Schawinski. Ab 2025 bedient dessen neues Radio Alpin den Bergkanton anstelle von Radio Südostschweiz.

Neben einer inhaltlichen Beurteilung gibt es bei der Vergabe ein weiteres Kriterium. Das Bakom will durch die Berücksichtigung neuer Anbieter für «Meinungs- und Angebotsvielfalt» sorgen und so Monopole verhindern.

Graubünden wird aktuell von den Lebrument-Medien beherrscht. Das dürfte Schawinski geholfen haben. Durch ihn gibt es nun wieder Konkurrenz in der Region.

Aber warum nur dort? In der Ostschweiz kann Tele Ostschweiz, seit 1999 aktiv, weiterhin senden. Eine Gegenbewerbung des Medienunternehmens Galledia, das mit Ostschweiz TV an den Start ging, scheiterte.

Dabei sind die Verhältnisse hier ähnlich wie in Graubünden. Die Ostschweiz wird von einem einzigen Player beherrscht: Dem Regionalmedienverlag CH Media.

Der Tageszeitungsmarkt gehört dem St. Galler Tagblatt mit Unterausgaben wie Appenzeller Zeitung und Thurgauer Zeitung. Radio FM1, Tele Ostschweiz, das Internetportal Fm1today.ch: Auf allen Kanälen hat CH Media eine faktische Monopolstellung.

Dabei hätte das Bakom noch weitere gute Gründe gehabt, sich anders zu entscheiden. Gegen Tele Ostschweiz wurden bereits zwei Verfahren aufgrund von Verstössen gegen die Konzessionsauflagen eröffnet.

Die 3 Top-Kommentare zu "Schawinski triumphiert: Er erhält eine Konzession für einen neuen Radiosender für Graubünden. Damit ist das einstige Medienmonopol gebrochen. Aber warum herrscht in der Ostschweiz weiterhin Einheitsbrei?"
  • capture

    Na der Schawinski wird wohl kaum für Meinungsvielfalt sorgen. Der bläst doch ins gleiche Horn wie die Systemmedien. Darum darf er wahrscheinlich auch senden. Ein Witz ist das.

  • meier19

    Ersatzlos die ganze Medienkonzession und Gesetze abschaffen zusammen mit der staatlichen SRG . Wie lange wollen Bürgerliche noch den Strick bezahlen mit dem sie aufgehängt werden? ( frei nach Lenin, wenn ich mich recht erinnere) Die Linken sollen wenigstens ohre Propaganda selbst bezahlen müssen! Ebenfalls Werbung nicht mehr einschränken das regelt sich selbst was die Leute schauen wollen.

  • hape

    Es ist eh eine Sauerei, dass diese privaten Stationen Gebührengelder vom Staat - also von meinen Zwangsabgaben - bekommen. Hatte doch damals ausgerechnet Schawinski grosskotzig eine Konzession für Radio 24 erstritten und dabei immer wieder betont, dass die privaten Radios sich selber über Werbung finanzieren und nicht am staatlichen tropf hängen wie die SRG...