Diesen Brief «Dringender Appell zum Schutz unserer AHV – Nein zur 13. AHV-Rente» veröffentlichten die Alt-Bundesräte Adolf Ogi (SVP), Doris Leuthard (CVP, heute: Die Mitte) und Johann Schneider-Ammann (FDP) im Januar. Wir dokumentieren ihn im Wortlaut.

Sehr geehrter Herr Muster

Wir wenden uns heute mit ernster Besorgnis an Sie, da die finanzielle Zukunft unserer AHV stark bedroht ist. Konkret geht es um die Volksinitiative des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes für eine 13. AHV-Rente.

Was verlockend klingt, ist brandgefährlich. Denn die Initianten verharmlosen die Kosten dieser zusätzlichen Rente. Und sie verschweigen, wer das bezahlen muss.

Tatsache ist: Die 13. AHV-Rente würde Mehrkosten von jährlich fünf Milliarden Franken verursachen. Dafür müsste per 2026 die Mehrwertsteuer um 1 Prozent erhöht werden. Das würde das Leben für alle verteuern – auch für Rentnerinnen und Rentner. Für einen durchschnittlichen Schweizer Haushalt bedeutet dies Zusatzkosten von über 500 Franken pro Jahr. Das trifft neben den Rentnerhaushalten vor allem den Mittelstand, junge Familien, Alleinerziehende und Erwerbstätige, die bereits unter der Teuerung, steigenden Mieten und Krankenkassenprämien leiden.

Die AHV steht aufgrund der Pensionierung der Babyboomer-Generation bereits vor grossen finanziellen Herausforderungen. Schon in sechs Jahren sind die laufenden Renten nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt. Es wäre verantwortungslos, in dieser Situation weitere Mehrausgaben in Milliardenhöhe zu beschliessen.

Hinzu kommt: Diese Mehrausgaben würden die AHV-Sanierung durch die beschlossene Erhöhung des Frauenrentenalters schlagartig wieder zunichtemachen.

Wir rufen Sie deshalb auf: Sagen auch Sie am 3. März nein zur Initiative für eine 13. AHV-Rente. Solidarität heute heisst, den eigenen Nachkommen keine Milliardenkosten aufzubürden. Deshalb empfehlen auch Bundesrat und Parlament die Initiative abzulehnen.

Tragen wir gemeinsam Verantwortung für die Sicherheit unserer AHV: Nein zur 13. AHV-Rente.

Mit besten Grüssen

Adolf Ogi, Alt-Bundesrat SVP
Doris Leuthard, Alt-Bundesrätin CVP
Johann N. Schneider-Ammann, Alt-Bundesrat FDP

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Die 3 Top-Kommentare zu "«Was verlockend klingt, ist brandgefährlich»: Wie die bürgerlichen Alt-Bundesräte Ogi, Leuthard und Schneider-Ammann für ein Nein zur 13. AHV-Rente argumentieren"
  • ch_rusch

    Also wenn Doris Leuthard dagegen ist, dann muss ich schon fast ja stimmen.

  • t.menewsofehrmedia_de

    Das Vorumt hat mich jetzt vollends überzeugt. Ich stimme deshalb JA!

  • Christian W.

    Werden so viele aBR mobilisiert, ist das ein Zeichen, dass wir mit dem Ja zur 13. AHV und dem Nein zur Renteninitiative auf dem richtigen Weg sind.