Es war eines der zentralen Themen bei der grossen Debatte des Nationalrates über den Krieg in der Ukraine: die Kriegsflüchtlinge.

Die zuständige Justizministerin Karin Keller-Sutter sagte bei dieser Gelegenheit, dass laut dem UN-Flüchtlingskommissariat fünfzehn Millionen Menschen vertrieben werden könnten. Über drei Millionen seien zurzeit auf der Flucht. Ihr Staatssekretariat für Migration (SEM) geht davon aus, dass bis kommenden Juni 35.000 bis 50.000 Vertriebene in die Schweiz kommen könnten.

Ist diese Zahl realistisch?

Wenn der Krieg länger andauert, könnten es locker auch über 100.000 Personen sein.

Letzten Dienstag registrierte das SEM jedenfalls an einem einzigen Tag laut Keller-Sutter 1368 Kriegsvertriebene, das sind so viele Personen wie normalerweise in einem Monat in die Schweiz kommen und ein Asylgesuch stellen.

Was fällt Parlamentariern dazu ein?

Zum Beispiel, dass das SEM noch einen Zacken zulegen solle, weil sich vor den Empfangszentren lange Warteschlangen bilden. Ja, sind wir noch ganz bei Trost?

Da erklären wir uns bereit, spontan und aus Solidarität mit der EU Tausende von Flüchtlingen aufzunehmen, und dann finden Politiker aus dem rot-grünen Lager, man dürfe den Kriegsvertriebenen keine Wartezeiten zumuten. Einzelne EU-Länder wie Dänemark liessen tagelang keine Kriegsflüchtlinge ins Land. Wir lassen sie herein.

Die Parlamentarier sollten sich besser die Frage stellen, wie lange die Bevölkerung mit grosser Hilfsbereitschaft auf die Kriegsflüchtlinge reagiert. Auch während der Flüchtlingskrise 2015 herrschte anfänglich grosse Empathie.

Als die Bilder der Asylsuchenden von den Titelseiten verschwanden, wuchs das Unbehagen über den grossen Zustrom. Es wird wohl auch diesmal nicht anders sein.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wie viele ukrainische Flüchtlinge kommen in die Schweiz, Frau Bundesrätin Keller-Sutter? Sind es 50.000 oder 100.000? Wie lange hält die Hilfsbereitschaft der Schweizer Bevölkerung?"
  • Trish

    Diese Frau ist nicht in der Lage, ihre Aufgaben als Bundesrätin wahrzunehmen! Es fehlt ihr an Realitätssinn! So was passiert, wenn Menschen aus reinen Prestige- und Machtgelüsten in politische Ämter wollen. Es funktioniert, so lange keine grösseren Probleme auftreten. In der Krise zeigt dann sich die Inkompetenz in einer beispiellosen Art und Weise. Der Bürger darf das Ganze dann ausbaden!

  • Rolf Bolliger

    In der gegenwärtigen moralisierten Medienlandschaft liest, hört und sieht man nur eines: Eine grosse Betroffenheit und Bereitschaft Tausende von Ukrainische Flüchtlinge sofort und unbürokratisch einreisen zu lassen und ihnen ALLES zu bieten, was sie alle gerne möchten! Fragt in dieser Situation ein Parlamentarier die zuständige Justizministerin, wie lange diese Situation bleiben wird, antwortet die Bundesrätin: Das entscheide Putin! Tiefer kann der Bundesrat nicht mehr sinken!

  • heinz zimmerli

    Man sollte sich fragen wer da alles kommt. Selenski hat die Gefängnisse geöffnet und alle Kriminellen heraus gelassen. Da wird wohl nur ein Teil der Kriminellen als Kanonenfutter den Kopf hinhalten für die Regierung der Ukraine. Der Rest ist geflüchtet, fragt sich nur noch wohin. Das könnte später eine böse Überraschung geben für die Schweiz.