Wenn Bundesrat Albert Rösti erfolgreich ist mit dem Plan, die Haushaltsgebühr für die SRG von 335 auf 300 Franken zu senken, spart er Geld. Bundesräte sind nicht von der Radio- und TV-Abgabe befreit. Ebenso wenig von den Steuern.
Das war es allerdings auch schon mit den Parallelen zum einfachen Volk. Wer in die Landesregierung gewählt wird, geniesst neben einem satten Gehalt und einer lebenslangen finanziellen Absicherung für sich und seine Familie zusätzliche Privilegien. Und es werden immer mehr davon.
Für Aufregung sorgte kürzlich das «Ski-GA» der Schweizer Bergbahnen im Wert von rund 4300 Franken. Bisher hatte der Verband Seilbahnen Schweiz allen Bundesräten einen solchen Pass geschenkt. Ein problematisches Präsent, denn der Verband könnte früher oder später einen Wunsch an die Politik haben, und der Bundesrat würde als voreingenommen gelten.
Die Lösung: Das Geschenk wird nicht länger angenommen, den Skipass gibt es aber weiterhin – neu finanziert von den Steuerzahlern. Sechzig Tage pro Jahr müsste ein Magistrat auf den Pisten stehen, um das Ticket herauszuschlagen. Bisher gibt es keine offizielle Erklärung, weshalb der schweizweite Spass im Schnee für Bundesräte unverzichtbar sein soll. Die Massnahme kostet mit 30 000 Franken zwar nicht die Welt. Gleichzeitig ist aber für viele Familien in der Schweiz schon ein einzelner Skiurlaub unerschwinglich.
Verführerische Goodies
Finanziell gewichtiger ist eine andere Entscheidung. 2026 soll die Witwenrente in der Schweiz zusammengestrichen werden. Hinterbliebene erhalten sie nur noch, bis das jüngste Kind das 25. Altersjahr erreicht hat. Das Sparpotenzial wird auf eine Milliarde Franken pro Jahr geschätzt. Ausgereizt wird es aber nicht, denn die Mitglieder des Bundesrats, des Bundesgerichts und der Bundeskanzlei sind von der neuen Regelung ausgenommen. Beim Ableben des Ehepartners fliessen dort weiterhin 142 000 Franken pro Jahr.
Die Möglichkeit, sich selbst solche Goodies zu verschaffen, ist verführerisch. Am Stammtisch schafft sich der Bundesrat damit keine Freunde. Dennoch bedient er sich mit beiden Händen überall, wo er Vorteile sieht.
Dabei geht es den Regierungsmitgliedern finanziell nicht so schlecht, dass ein Skitag auf eigene Kosten nicht drin läge. Seit dem 1. Januar 2024 verdienen Bundesratsmitglieder dank eines Teuerungsausgleichs von 1 Prozent 472 959 Franken. Das sind fast 5000 Franken mehr als im Jahr zuvor. 2023 spülte der Teuerungsausgleich sogar über 11 000 Franken mehr in die Lohntüte. In beiden Fällen hatte sich der Bundesrat diese Massnahme selbst verordnet.
Nimmt man die Spesenpauschale von 30 000 Franken dazu, ist die halbe Million Franken Jahresgehalt überschritten. 2002 waren es noch 400 000 Franken gewesen. Die Summe scheint im Vergleich mit den Spitzengehältern in der Privatwirtschaft zwar nicht überrissen. Allerdings kommt im Fall der Bundesräte eine Flut von weiteren Leistungen dazu.
Das Erstklass-GA, das sich nach der Amtszeit kostenfrei verlängern lässt, Flüge in der First Class mit der Swiss, ein Repräsentationsfahrzeug, das auch in der Freizeit genutzt werden kann, ein zusätzlicher privater Dienstwagen, ein kostenloses Handy- und Festnetzabo, eine kostenlose Multimediainfrastruktur aus Radio, TV und Computer: Die Liste ist lang, aber nicht abschliessend.
Österreicher bekommen die Hälfte
Vor einem Jahr wollte der Aargauer SVP-Nationalrat Thomas Burgherr in einem Vorstoss wissen, ob diese Privilegien noch zeitgemäss seien. In seiner Stellungnahme befand der Bundesrat, es dränge sich «keine Überprüfung dieser Leistungen auf», denn sie seien «der mit dem Amt einhergehenden Verantwortung und Verfügbarkeitsanforderungen» angemessen.
Verantwortung tragen und verfügbar sein müssen auch die Bundesminister im Nachbarland Österreich. Dort reicht aber ein einzelner Dienstwagen, für den sie zudem monatlich 1,5 Prozent des Anschaffungspreises selbst berappen. Ihr Jahresgehalt beträgt etwa die Hälfte dessen, was die Kollegen in der Schweiz erhalten.
Der Solothurner SVP-Nationalrat Rémy Wyssmann hat Widerstand angekündigt. Ins Auge sticht ihm vor allem die Ausnahmeregelung rund um die Witwenrente. Der Bundesrat verhalte sich damit «wie der damalige Adel». Wyssmann kündigte an, seine Partei dagegen in Stellung zu bringen.
Es wäre nicht der erste Versuch, eine Regierung zu disziplinieren, welche die Bodenhaftung zu verlieren scheint. Das Parlament schraubt aber erfahrungsgemäss nicht gern an den Privilegien auf der Regierungsbank. Schliesslich könnte man eines Tages selbst dort sitzen.
Diese abgehobenen Selbstdarsteller haben die Bodenhaftung und den Faden zum Volk offensichtlich vollständig verloren. Es gibt im Moment nichts dringendes - man muss diese Tagträumer auf den Boden der Realität zurückholen.
Es ist zu befürchten, weil so hoch oben niemand ein Nestbeschmutzer sein will, dass man solche Exzesse an Selbstbereicherungen nur durch eine Volksinitiative beschneiden kann. Schlaue Politiker würden sich freiwillig etwas bescheidener geben, um nicht den Volkszorn zu schüren.
Wenn ein normal verdienender Familienvater mit Frau und drei Kindern Skiferien machen möchte, dann ist das für ihn schlicht unerschwinglich! Aber Bundesräte mit eine halben Mio Jahreseinkommen bekommen den Skipass von uns Steuerzahlenden geschenkt! Wer hat dieses Geschenk befürwortet? Sicher nicht wir, die das bezahlen müssen - oder?
Wir sind wieder zu dem geworden, was wir seit 1291 nicht mehr sein wollten: ein Volk von Untertanen.
@Mathilda: Ja, nur dass die heutigen Unterdrücker und Vögte den Schweizerpass haben und uns als "Regierende, die für die Schweiz das Beste wollen" belügen, betrügen und abzocken.
Die gleichen Zustände wie „im besten Deutschland aller Zeiten“. Die Staatskasse wird geplündert. Wacht endlich auf sonst haben wir bald die gleichen chaotischen Zustände wie in Deutschland.
Der BR trägt, im Vergleich zu Führungspositionen KEINE Verantwortung! Jüngstes Beispiel; Berset der für seine Corona/Impfpolitik nicht einmal zu einer Entschuldigung verpflichtet ist. JA zur 13. AHV auch wenn die Despoten in Bern uns mit Steuererhöhungen drohen.
Von Gandor wiederholt die gleiche Leier. Solange wir diese Veralberungen ohne eine greifende Reaktion zulassen, solange werden wir von den selbstgefälligen Strategen vorgefūhrt.
Hauptsache, die kleine Frau und der noch kleinere Mann stehen Tag und Nacht bereit um von Steuern und Abgaben geschröpft zu werden. Vielleicht haben die Privilegierten auch noch ein Abo für Davidoff Zigarren, damit der edle Rauch eine besondere Aura schafft.
Finanziell hätte ich die 13. AHV-Rente nicht nötig, bin aber dafür da überall in der Welt - wie z.B. S-Status - unsere Steuergelder grosszügig verteilt werden.
Tja, liebe Eidgenossen, Schweizer Steuerzahler, schreibt dem Eric Nussbaumer eure Meinung zu den 6 Milliarden Schweizer-Steuergelder die ein Italiener der UKR für den Wiederaufbau, der mit uns absolut nichts zu tun hat, versprochen hat. Deshalb, auf jeden Fall schon mal ein JA zur 13te AHV-Rente.
„Wieso essen sie kein Kuchen, wenn die Leute kein Brot haben", soll Marie Antoinette gesagt haben, als das hungrige Volk demonstrierte u. sie einen ihrer Hofschranzen fragte warum. Unsere Magistraten hätten eine Vorbildfunktion. Wenn die den Leuten sagen, dass sie die Gürtel enger schnallen sollen weil jetzt die sieben mageren Jahre kommen, dann tönt das verlogen angesichts dieser Privilegien. Und wenn mit Steuererhöhung gedroht wird bezügl. des 13. AHV- Zustupfs, wo ist da die Glaubwürdigkeit?
Vielleicht wäre ein Halbierungsinitative der Politikerbezüge angesagt! Wunschtraum! Allerdings geht der Krug zum Brunnen bis er bricht!
Auf dem gleichen Niveau wie all die PC-Hacker die hemmungslos und erfolgreich das leichtgläubige Volk plündern und sich dabei einen dicken Bauch generieren. Zur Verantwortung nehmen kann man leider in der Regel beide Seiten dabei nicht wirklich.
Das geht dank der raffgierigen Frauen im BR!
Aus ethischer Sicht benimmt sich der Bundesrat wie jeder x-beliebiger Gauner. Aus rechlicher Sicht aber total ok, da das Volk leider schlicht zu blöd ist, um dies zu ändern. Man kriegt was man verdient. Leider in diesem Fall als Kollektivstrafe.
In anderen Ländern würde das verkündet als: die "Staats-Mafia" sahnt ab!
Das ist genau der Punkt. Unsere öffentlichen Ämter, unten von Gemeinden bis hinauf in die Bundesverwaltung bis zum BR das gleiche Spiel. Aufstockung von Personal, zuschieben vom Teuerungsausgleich zum teil mit grosszügigem Reallohn Anteil, Skipass, GA, 1/2Abo, gratis Einladungen, und, und, und !!!!! Das wo mit der Witwenrente passiert wie oben beschrieben, schießt den Vogel definitiv ab! Diese Leute zeigen mit dem Finger auf Ungarn,Türkei,China, Russland und andere mehr!
Sind wir besser a dise
Welche Verantwortung trägt ein Bundesrat, oder ein Parlamentarier wirklich? In dieser Gehaltsklasse sind solche Privilegien mit Steuergeldern widerlich. Eine saftige Prämie für hervorragende Leistungen zu Gunsten der Schweiz würde mehr Sinn machen.
Ja, der mit der Verantwortung würde ich auch interessieren. Insbesondere aber längst nicht nur sieht man am Beispiel Berset's, dass diese Leute keinerlei Verantwortung tragen für irgendetwas.
"Was würde passieren, wenn wir unsere Abgeordneten wie jeden Arzt , wie jeden Piloten, wie jeden steuerberater oder Anwalt für ihre Fehlentscheidungen haften lassen, dann hätten wir morgen eine andere Welt" Carlos A.Gebauer RA
Sobald gewählt, sei es vom Gemeinderat bis Bundesrat ist „Verantwortung“ ein Fremdwort! Es wäre an der Zeit deren Budget zu streichen. All die Gewählten in Bern vertreten nicht die Landesbevölkerung das eigene Portemonnaie ist wichtiger. Darum ja zur 13. AHV, Geld ist genug vorhanden. Stopp der Milliarden ins Ausland, Stopp der Milliarden für unsere verwöhnten Wirtschaftsflüchtlinge (Fachkräfte), Stopp der Milliarden an die bankrotte EU, Stopp der Milliarden für den Milliardär Selenski…
Verantwortung tragen?! Keine. Siehe alle alt BR, die der Schweiz Schaden zugefügt haben (EWS, H. Merz, Dreifuss, Leuthard, Sommaruga, KKS und Berset) geniessen immer noch mit fetter Rente das Leben, anstatt angeklagt und zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Richtige Folgerung: eigentlich ist der BR ja nur eine Exekutive, benimmt sich aber immer mehr wie Royals mit Regierungsgewalt, die ja eigentlich dem vom Volk gewählten NR/SR zusteht. Diener des Volkes sollten sie sein, um eine (leider in Verruf geratene) Beschreibung zu verwenden.
Diener des Volkes: Aufgepasst, den gibt es schon in der Ukraine, u dä macht nid di best Gatig !
All diesen Damen und Herren muss wieder einmal bewusst gemacht werden, dass sie von uns bezahlt werden und somit unsere Angestellten sind!
Wer sich über die Bezüge unseres Bundesrates enerviert, sollte diese einmal mit den Gehältern der CEOs unserer Krankenkassen vergleichen. Im Internet gibt es dazu Informationen.
Das sind die gleichen unverschämten Charaktere. Nochmals, dieses KK Schlamassel hat uns die alt BR R. Dreifuss (SP) und die dummen Stimmbürger eingebrockt.
Und dass mal sieben . 🙈
Soviel arbeiten wie die verdienen kann man gar nicht. Eine absolute Frechheit, den Bürgern gegenüber die ihnen das Geld verdienen , dass grosszügig zum Fenster raus geworfen wird.
Das (t)adelige Gebaren könnte zu tun haben mit dem lateinischen Begriff: prostituere „nach vorn/zur Schau stellen, preisgeben"...
Eine 13. AHV Rente unterstützt wiederum auch diejenigen, die wenig zur Gesellschaft beitragen und ihr Single-Leben in vollen Zügen genossen haben. Alle, die hart gearbeitet haben und zudem noch erfolgreich Kinder aufgezogen haben, sollten eine höhere Rente bekommen! Darum AHV-Rente und Wittwenrente abhängig von den AHV- Beiträgen der Kinder. Nur dies ist logisch und gerecht.
Die AHV Rente muss nebst einer monatlichen Erhöhung steuerbefreit werden und das nur für die, die auch einbezahlen mussten. Darum ist eine Zustimmung zur 13.Rente ohne Steuerbefreiung der ganzen Rente unsinnig und nicht akzeptabel.
Es ist wirklich gegen jegliche Vernunft, aber in Anbetracht dem feuchtfröhlichen und frivolen Treiben im «Chalet fédéral», …trotzdem ein JA zur Initiative 13te AHV!
Herr Ursch, ich weiss, wie Sie es meinen, doch gibt es eine einfach Sache, um das Geld dafür ohne Schaden für die Schweiz wieder hereinzubringen: Weder der UKR noch der EU noch dem Rest der Welt werden in Zukunft Milliarden OHNE Gegenleistung in den Hintern geschoben. Zudem sollte BRen verboten werden, Beträge über Fr. 200 Mio. ohne Volksabstimmung einfach so für ihr Ego verschenken/verschleudern zu können. So könnte es sogar eine 14. und 15. AHV für die Rentner ohne Verluste geben. Deshalb JA!
Wieder einmal stellt sich die Frage, warum können die SP-FDP BR im Alleingang Milliarden Franken aus der Bundeskasse ins Ausland verschenken und die Neutralität beschädigen. Warum zeigen die 2 SVP BR an den wöchentlichen Sitzungen kein Rückgrat und stoppen diese schweizschädigenden Handlungen, "jedes Mitglied hat die gleichen Rechte" (sie könnten es). Ich möchte SVP BR Rösti endlich auch im Alleingang mit Rückgrat erleben, indem er sich für den Bau neuer AKW einsetzt.
@Limette: Diese SVP ist nicht mehr jene Partei, die bis vor Kurzem noch für das Wohlergehen der Schweizer Bevölkerung eingestanden ist. Es sitzen Leute drin, die besser in der Mitte oder der FDP platziert wären.... Wenn diese jetzige SVP weiter auf diesem neuen Kurs fährt, so wird sie bis in 3 1/2 Jahren bei den nächsten NR/SR- Wahlen eine gewaltige Ohrfeige einstecken müssen.
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Es ist wirklich gegen jegliche Vernunft, aber in Anbetracht dem feuchtfröhlichen und frivolen Treiben im «Chalet fédéral», …trotzdem ein JA zur Initiative 13te AHV!
Und dass mal sieben . 🙈 Soviel arbeiten wie die verdienen kann man gar nicht. Eine absolute Frechheit, den Bürgern gegenüber die ihnen das Geld verdienen , dass grosszügig zum Fenster raus geworfen wird.
Das (t)adelige Gebaren könnte zu tun haben mit dem lateinischen Begriff: prostituere „nach vorn/zur Schau stellen, preisgeben"...