Es war ein weiterer krachender Absturz, den die FDP am vergangenen Sonntag erlebte: Die Stimmbürger haben nicht bloss die Initiative für eine 13. AHV-Rente der Linken deutlich angenommen, gegen die der Freisinn zusammen mit der SVP angekämpfte.

Das Volk hat zudem der Initiative der Jungfreisinnigen eine Abfuhr erteilt, die es in sich hat: Knapp 75 Prozent haben eine Erhöhung des Rentenalters abgelehnt. Nach dem knappen Ja zur Angleichung des Rentenalters der Frauen, was viele Stimmbürger in diesem Land verärgerte, ein Volksbegehren nachzuschieben zur Erhöhung des Rentenalters für alle, das war russisches Roulette.

Das Problem des Freisinns ist, dass sich diese Partei und ihr Präsident Thierry Burkart immer noch so gebärden, als wäre die FDP eine grosse staatstragende Partei. Tatsächlich hat diese Formation einen massiven Bedeutungsverlust erlitten.

Daran wird auch nichts ändern, dass man mit dem ehemaligen SRF-Moderator und NZZ am Sonntag-Chefredaktor Jonas Projer ein bekanntes Gesicht zum Generalsekretär küren will.

Die 3 Top-Kommentare zu "Freisinn, wohin? Parteipräsident Thierry Burkart und seine FDP verlieren krachend an der Abstimmungs-Urne. Wie kann dem Bedeutungsverlust entgegengewirkt werden?"
  • john london

    Mit der Annahme der 13. AHV-Rente und der Ablehnung der Renteninitiative hat der Souverän klar zum Ausdruck gebracht, wer der Chef im Land ist. Bundesrat, Parlament und die Mehrheit der Parteien wurden gestern in die Schranken gewiesen. Das ist schönste Form der Demokratie! Der Grossteil der Politik (v.a. FDP) ist zu abgehoben und kümmert sich nicht mehr um Sorgen der Bürger. Eine Gesellschaft, die sich nicht um ihre Älteren kümmern würde, hätte keine Berechtigung mehr!

  • herby51

    Die FDP hat sich endgültig vom Bürger und vom Mittelstand verabschiedet.Diese Partei ist nicht mehr wählbar.Es geht ihr so wie der FDP in Deutschland. Bürgernähe ist für diese Partei ein Fremdwort geworden.Gelder ins Ausland,ja.für Schweizer;nein!

  • e.mail

    Bei der Ex-CVP (die Mitte) ist man sich gewohnt, dass sie je nach Wind die Unterhosen wechselt. Die FDP taktiert zu oft mit den Linken nur um sich an der Oberfläche zu behaupten und das gegen ihre wirtschaftliche freiheitliche Grundhaltung. Das ist der Grund weshalb sie als Bedeutungslos wahrgenommen wird und kein eigenes Profil mehr hat. Ganz einfach: man nimmt sie nicht mehr Ernst als Stimme der Wirtschaft mit eigenem Profil.