«Tiana Mosers Privatleben wird zur Wahlkampfzone», schreibt der Tages-Anzeiger.

Politologe Claude Longchamp höhnt auf X, er sei «angewidert».

Mitte-Präsident Gerhard Pfister erklärt, ihn gehe das Lebensmodell von Tiana Moser nichts an.

Auch Komiker Viktor Giacobbo schiesst sich ein. Die Weltwoche sei «verlogen» und eine «spiessige Dreckschleuder».

 

Grund für die Aufregung ist ein Beitrag in der Weltwoche von vergangener Woche. Im Artikel wird die Frage aufgeworfen, ob jemand einen Kanton im Ständerat vertreten kann, der einen schönen Teil seines Alltags in einem anderen Kanton verbringt. Moser lebt teilweise mit ihrem Partner, SP-Nationalrat Matthias Aebischer, und dem gemeinsamen Töchterchen Lotta in Bern.

Dass die Öffentlichkeit über das Privatleben der grünliberalen Politikerin informiert ist, hat aber nichts mit der Weltwoche zu tun. Das hat Moser selber so gewollt.

Im Juni nahm die Ständeratskandidatin das People-Magazin Schweizer Illustrierte mit auf einen Sonntagsausflug an die Berner Sense. Zu sehen ist die ganze Patchwork-Familie Moser/Aebischer – das heisst sieben Kinder, eines aus der gemeinsamen Beziehung und je drei aus früheren.

Ihre gemeinsame Tochter Lotta liessen die beiden Politiker sogar in der Wandelhalle fotografieren, wie sie auf Mami und Papi wartet, die noch an Sitzungen im Bundeshaus weilen. Der Beitrag ist mit wenigen Klicks für alle im Netz auffindbar.

Die Weltwoche hat sich im Bundeshaus umgehört, mit Politikern gesprochen, wie sie es beurteilen, dass jemand den Kanton Zürich vertreten will, der nur zeitweise dort lebt. Zudem haben wir die GLP-Politikerin mit der Recherche konfrontiert und sie im Beitrag zitiert.

Die Reaktionen waren unterschiedlich: Für die einen ist es kein Problem. Andere finden es seltsam und argumentieren, der grösste Kanton des Landes habe es verdient, von jemandem in der Ständekammer vertreten zu sein, der seinen ganzen Alltag in Zürich verbringt.

Sicher ist aber, der Kanton und die Stadt Bern stehen anderen Herausforderungen gegenüber als der Kanton Zürich, der sich mit wichtigen Zentren in Europa messen will.

Die 3 Top-Kommentare zu "Mainstream-Medien, Experten, Politiker – alle kritisieren die Weltwoche, weil sie das Leben von Tiana Moser thematisiert. Dabei ist die Frage, ob eine «Teilzeit-Zürcherin» Zürcher Ständerätin werden soll, mehr als berechtigt"
  • herby51

    Etwas ist klar;die FDP verliert bei den nächsten Wahlen noch mehr ihrer Wähler.Wenn die Wähler nicht die SVP für den Ständeratssitz wählen müssen sie sich nicht wundern wenn die Rot-Grünen das Zepter übernehmen.Die erste Partei wird dann die FDP sein die man nicht mehr braucht!

  • p_lang

    Linke sind sakrosankt, man darf sie nicht kritisieren. Es gilt das Motto: Weitergehen, hier gibts nichts zu sehen!

  • R.A. Le Bol

    Man darf schon über ihr Privatleben berichten - aber nur positiv. So geht Haltungsjournalismus. Kritisiert werden darf nur die SVP, s.v.p.